Vorgestellt werden aktuelle Projekte, Initiativen und Studienergebnisse zum Prostatakarzinom. Flying Nurse: Pilotprojekt in der Nordoberpfalz Prof. Dr. Theodor Klotz, Weiden, Leiter des Pilotprojektes „Flying Nurse” × Irene Baunoch, Weiden, die erste „Flying Nurse” × Die Nordoberpfalz ist eine dünn besiedelte Region mit einem ärztlichen Einzugsgebiet von 40–50 km. „Hier wohnen viele ältere Leute mit entsprechenden Vorerkrankungen, für die es mühsam ist, zum Hausarzt oder zum Spezialisten zu gehen“, so Prof. Dr. Theodor Klotz, Chefarzt der Uro-Onkologie des Klinikums Weiden und Leiter des Pilotprojektes „Flying Nurse“. Im Rahmen dieses neuen, von Janssen unterstützten Vorhabens sollen Informationen über die Versorgungsrealität von Patienten mit fortgeschrittenem metastasiertem Prostatakarzinom (mCRPC) in der ländlichen Region gewonnen werden. Seit Ende 2014 besucht die erste „Flying Nurse“ Irene Baunoch, Weiden, einmal im Monat Patienten zu Hause und erkundigt sich nach ihren persönlichen Lebensumständen. Dabei spielen Fragen zum sozialen Umfeld und zur Lebensqualität ebenso eine Rolle wie solche zur Compliance und zum Nebenwirkungs-Management. Die Antworten fließen in eine Versorgungsstudie mit voraussichtlich etwa 80% aller mCRPC-Patienten aus der Nordoberpfalz ein. Klotz ist von der Notwendigkeit überzeugt, „die ländliche Struktur in der Versorgung abzubilden.“ Er führt aus: „Wir haben Medikamente, die bei fortgeschrittener Erkrankung sehr wirksam sind. Aber hierfür ist eine gute Compliance wichtig. Wir wollen herausfinden, inwieweit ein Unterstützungsangebot wie die ‚Flying Nurse‘ hilft, diese zu verbessern.“ Die ersten Ergebnisse der Studie werden 2017 erwartet. Sie könnten auch hilfreich für Gespräche mit den Kostenträgern zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung sein. YODA: Transparenz bei klinischen Studien YODA: Ermöglicht werden soll eine höhere Transparenz im Hinblick auf klinische Studien Foto: Janssen-Cilag GmbH × Transparenz in der klinischen Forschung trägt dazu dabei, dass neue Therapieoptionen entwickelt werden können. Janssen ist das erste Unternehmen, das bei diesem Thema mit einer unabhängigen Institution kooperiert, der Yale School of Medicine, New Haven, USA: Im Rahmen des Yale University Open Data Access Projects (YODA) können Forscher und Ärzte Anträge auf den Zugang zu Daten aus klinischen Studien zu pharmazeutischen Produkten stellen. Ein Gremium, das sich aus Mitgliedern des YODA-Teams sowie unabhängigen Experten zusammensetzt, prüft alle Anfragen. Joanne Waldstreicher, Chief Medical Officer des Janssen-Mutterunternehmens Johnson & Johnson, New Brunswick, USA, fasst Sinn und Zweck von YODA zusammen: „Es werden neue Erkenntnisse und damit bessere Entscheidungen für die Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten ermöglicht. Dabei bleibt die Vertraulichkeit von Patientendaten gewährleistet.“ Seit Projektbeginn im Oktober 2014 wurden 63 Anfragen gestellt. Weitere Informationen zu YODA sind zu finden unter http://yoda.yale.edu/. Movember: Mit Schnurrbärten gegen Prostatakrebs Der Oberlippenbart als Zeichen für Männergesundheit? Zumindest im November bewahrheitet sich dies. Ähnlich der AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome)-Schleife in der HIV (humanes Immundefizienz-Virus)-Hilfe soll der Schnurrbart in der Movember-Bewegung ein sichtbares Signal senden, dass Männer bereit sind, sich mit dem häufig vernachlässigten Thema Männergesundheit – und hier insbesondere der Prostatakrebs-Früherkennung – auseinanderzusetzen. Der Schnurrbart im November als Markenzeichen der Teilnehmer an Movember Foto: AleksandarNakic / iStock × Die Teilnehmer der Bewegung nennen sich selbst „Mo Bros“. Den gesamten November über rasieren sie sich nicht und dokumentieren ihre äußerlichen Veränderungen auf Fotos, die sie in sozialen Netzwerken hochladen. Alleine auf der deutschen Movember-Facebook-Seite unterstützen mehr als 19.000 Menschen diese Aktion. Auch Spenden werden in diesem Rahmen gesammelt: Weltweit kamen bisher mehr als 70 Millionen Euro zusammen. Die Aktion, die 1999 im australischen Adelaide in einer Kneipe als Wette zwischen Freunden begann, hat sich mittlerweile zu einer globalen Bewegung entwickelt. Die Movember Foundation ist der weltweit größte nicht-staatliche Geldgeber für Forschung und andere Leistungen auf dem Gebiet Prostatakrebs, mehr als 800 Gesundheitsprogramme in 21 Ländern werden unterstützt. Auch Janssen beteiligt sich an der Bewegung. Im vergangenen Jahr erhielt das Unternehmen mehr als 100 Beweisfotos von bärtigen Mitarbeitern und konnte 5.000 Euro an das Deutsche Prostatakonsortium spenden. Weitere Informationen zu der Movember-Bewegung sind zu finden unter https://de.movember.com/. Prostatakrebs-Umfrage bei Patienten, Ärzten, Pflegekräften Worauf kommt es bei der Behandlung von Prostatakrebs-Patienten an? Um Erkenntnisse darüber zu sammeln, wurden 765 Patienten sowie 400 medizinische Fachkräfte und 335 Pflegekräfte europaweit befragt. 66% der Patienten fühlten sich durch eine Fatigue beeinträchtigt. Sowohl Patienten als auch Ärzte wünschten sich, dass der Faktor Lebensqualität stärker bei den Therapiestrategien berücksichtigt werden sollte. Jedoch berichteten nur 14% der Ärzte und Pflegekräfte, ausreichend Informationen darüber zu besitzen, wie sich die Lebensqualität der Patienten verbessern lässt. Die Studie wurde von Janssen in Auftrag gegeben (http://www.janssen-emea.com/hpc/reports/Living-prostate-cancer; letzter Zugriff: 9.9.2015). Impressum UROSPEKTRUM | 1 | 2015 Herausgeber: Janssen-Cilag GmbH, Neuss Verlag: Springer Medizin, Springer-Verlag GmbH, Tiergartenstraße 17, 69121 Heidelberg Springer ist Teil von Springer Science + Business Media. Corporate Publishing Heidelberg: Ulrike Hafner (Leitung), Dr. Michael Brysch (verantwortlich) © Springer-Verlag 2015 Gestaltung & DTP: buske-grafik, Heidelberg Druck: Druckpress GmbH, Leimen Titelbild: Janssen-Cilag GmbH Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. 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