Von den in Deutschland auftretenden etwa 1500 Querschnittslähmungen/Jahr sind 62% paraplegisch. Die Patienten sollten unmittelbar nach Eintritt der Lähmung in ein geeignetes Behandlungszentrum eingewiesen werden. Zur Erkennung möglicher Begleitverletzungen ist die vollständige und systematische klinische Untersuchung obligat, die gezielte neurologische Befunderhebung gibt Rückschlüsse auf die Höhe der Myelonschädigung. Die sensiblen und motorischen Funktionsstörungen werden anhand der ASIA-Schadensskala dokumentiert. Die operative Dekompression und Stabilisation müssen umgehend durchgeführt werden, um sekundäre Myelonschäden zu begrenzen, zudem kann eine konsequente Dekompression des Rückenmarks eine neurologische Besserung bewirken. Zur Frakturklassifikation und Operationsplanung wird eine CT der verletzten Wirbelsäulenabschnitte durchgeführt. Die Stabilisation der Wirbelsäule ermöglicht die zwingend notwendige Lagerungstherapie und eine korsettfreie Frühmobilisierung. Hohe Beachtung der lähmungsspezifischen Komplikationen insbesondere in der Akutphase ermöglicht ein Überleben der Patienten. Neben der Akutversorgung müssen rehabilitative Maßnahmen bereits parallel zur vollstationären Krankenhausbehandlung durchgeführt werden.