Erschienen in:
13.12.2021 | Thorakale und thorakoabdominale Aortenprozesse | Der neurologische Notfall
Akute Bewusstseinsstörung nach Aortenintervention
verfasst von:
J. Mohamad, N. Kämpfer, P. Lochner
Erschienen in:
DGNeurologie
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Ausgabe 1/2022
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Auszug
Ein 32-jähriger Patient wurde unter dem Verdacht einer Aortendissektion notfallmäßig von extern zu uns in die Herz‑, Thorax- und Gefäßchirurgie verlegt. Es wurde eine EKG-getriggerte Angio-CT (Gabe vom 90 ml Iomeprol, 816 mg/ml, i.v.) der gesamten Aorta durchgeführt. Hier zeigte sich eine Aortendissektion Stanford Typ B unter Beteiligung des Aortenbogens mit True-Lumen-Kollaps der distalen Aorta abdominalis und hieraus resultierender Minderperfusion der rechten unteren Extremität. Es erfolgten noch in der Nacht eine notfallmäßige DSA (digitale Subtraktionsangiographie) mit Stenting der Aorta abdominalis und der A. iliaca communis dextra (Gabe von 120 ml Iomeprol, 612 mg/ml, i.a.) sowie am darauffolgenden Tag eine weitere DSA zur Überstentung der Viszeralarterienabgänge (Gabe von 20 ml Iomeprol, 612 mg/ml, i.a.). Ungefähr 10 h nach der Intervention entwickelte der Patient eine akut aufgetretene und rasch progrediente Bewusstseinseintrübung. In der neurologischen Untersuchung zeigte sich ein soporöser Patient ohne Sprachproduktion, welcher auf Schmerzreiz mit einer teilweise gerichteten Abwehrreaktion in allen Extremitäten reagierte. Ferner zeigten sich eine Bulbusdivergenz sowie eine diskonjugierte Fixation, darüber hinaus kein weiteres fokal-neurologisches Defizit. …