Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Akute generalisierte exanthematische Pustulose
verfasst von:
Prof. Dr. A. Sidoroff
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Klinik
Die akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) ist ein Reaktionsmuster, das meist durch Medikamente ausgelöst wird. Sie ist gekennzeichnet durch das rasche Auftreten Dutzender bis Tausender stecknadelkopfgroßer, nichtfollikulärer steriler Pusteln auf einem leicht ödematösen Erythem, oft unter Betonung der großen Beugen und meist begleitet von Gesichtsschwellung, Fieber und Leukozytose. In der Histologie finden sich spongiforme und/oder subkorneale oder intraepidermale Pusteln, ein Entzündungsinfiltrat mit Neutrophilen und häufig Eosinophilen sowie ein oftmals recht ausgeprägtes Ödem der papillären Dermis.
Auslöser
Auch wenn zahlreiche Medikamente in Einzelfallberichten als Auslöser für eine AGEP beschrieben wurden, ergab sich in größer angelegten Studien eine Liste mit speziell erhöhtem Risiko. Diese umfasst Antibiotika wie Ampicillin/Amoxicillin, Gyrasehemmer, Pristinamycin, antibakterielle Sulfonamide, das Antimykotikum Terbinafin, (Hydroxy-)Chloroquin und Diltiazem. Gelegentlich wurden auch Infekte als Auslöser beschrieben.
Verlauf, Prognose und Therapie
Die AGEP ist eine akute und insbesondere bei Patienten mit Begleiterkrankungen eine manchmal schwerwiegende Reaktion. Wird das auslösende Agens abgesetzt, kommt es allerdings üblicherweise – auch ohne spezifische Therapie – zu einer raschen und vollständigen Rückbildung.