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Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 6/2021

22.09.2020 | ST-Hebungsinfarkt | Bild und Fall

Desorientiertheit und Anisokorie nach Heparingabe bei einer Patientin mit Verdacht auf Lungenarterienembolie

verfasst von: Dr. C. Kersten, H.-J. Busch, J. Brich, K. Müller-Peltzer, A. Weigl, T. Heidt, C. Bode, D. Staudacher

Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin | Ausgabe 6/2021

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Auszug

Eine 60-jährige Frau erwachte am Morgen im häuslichen Umfeld mit akuter Atemnot. Bei Eintreffen des Rettungsdiensts zeigte sich eine adäquat ansprechbare Patientin ohne fokalneurologisches Defizit. Auffällig war eine Tachypnoe mit Lippenzyanose und einer initialen Raumluftsättigung (SpO2 unter Raumluft) von 79 %. Die Patientin war dabei kreislaufstabil (Herzfrequenz 90/min; Sinusrhythmus am Monitor-EKG, Blutdruck 121/78 mm Hg). Neben der ausgeprägten Luftnot wurden weitere Beschwerden verneint. Dezidierte Nachfragen, die die Patientin nur einsilbig beantworten konnte, ergaben den Hinweis auf ein vorbekanntes „Leiden“. Dieses wurde durch das Rettungsteam als präexistente Gerinnungsalteration im Sinne einer Faktor-V-Leiden-Mutation interpretiert. Bei der Arbeitsdiagnose einer akuten Lungenarterienembolie (LAE) wurden noch in der Wohnung 5000 I.E. Heparin verabreicht und die Patientin in unserem Notfallzentrum telefonisch vorangemeldet. Während des Transports zum Rettungstransportwagen (RTW) mittels Tragestuhl zeigte sich die Patientin dann auffallend verlangsamt sowie desorientiert mit verminderter Sprachproduktion. Vom Rettungsteam wurde eine neue Anisokorie links > rechts bemerkt, die bei Ankunft im RTW bereits regredient war. Die Wesensveränderung und Desorientierung persistierten jedoch. Es wurde nun zusätzlich die Verdachtsdiagnose einer intrazerebralen Blutung (ICB) nach Gabe von Heparin gestellt und die telefonische Voranmeldung ergänzt. Bei ebenso weiterhin bestehender schwerer Oxygenierungsstörung (SpO2 90 % unter 15 l O2 pro min) wurde noch vor dem luftgebundenen Transport eine problemlose Narkoseinduktion und Atemwegsicherung durchgeführt. …
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Literatur
Metadaten
Titel
Desorientiertheit und Anisokorie nach Heparingabe bei einer Patientin mit Verdacht auf Lungenarterienembolie
verfasst von
Dr. C. Kersten
H.-J. Busch
J. Brich
K. Müller-Peltzer
A. Weigl
T. Heidt
C. Bode
D. Staudacher
Publikationsdatum
22.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin / Ausgabe 6/2021
Print ISSN: 2193-6218
Elektronische ISSN: 2193-6226
DOI
https://doi.org/10.1007/s00063-020-00727-7

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