Erschienen in:
01.08.2009 | CME - Weiterbildung - Zertifizierte Fortbildung
Akute Retinanekrose
verfasst von:
PD Dr. A. Gandorfer, S. Thurau
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2009
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Zusammenfassung
Die akute Retinanekrose (ARN) ist eine seltene Retinitis internistisch gesunder Männer und Frauen. Viren der Herpesgruppe werden als infektiöses Agens angesehen. Die Erkrankung beginnt einseitig mit periorbitalen Schmerzen, Episkleritis oder Skleritis sowie einer anterioren, oft granulomatösen Uveitis. Diagnostisches Kernkriterium ist eine peripher beginnende nekrotisierende Retinitis mit deutlicher Glaskörperinfiltration, welche sich nach posterior ausbreitet. Typisch ist eine okklusive Vaskulitis, seltener eine Optikopathie. In 75% der Fälle entwickelt sich eine Netzhautablösung. Das Partnerauge ist in bis zu 2/3 der Fälle betroffen. Die Therapie umfasst in der Akutphase antivirale Infusionen, gefolgt von einer Erhaltungstherapie zur Vermeidung von Rezidiven und Befall des Partnerauges. Periphere Netzhautrisse können unter antiviraler Therapie gelasert werden. Die Vitrektomie mit Silikonöltamponade kann in über 90% eine Netzhautanlage bewirken, die Prognose quoad visum ist allerdings sehr begrenzt.