Das Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS) ist ein akut auftretendes inflammatorisches Syndrom, das zu erhöhter pulmonaler Kapillarpermeabilität mit konsekutivem interstitiellem und alveolärem Lungenödem führt. Leitsymptom ist die Hypoxämie. Die Definition umfasst den akuten Beginn, bilaterale Infiltrate und eine Verminderung des Quotienten aus arteriellem Sauerstoffpartialdruck und inspiratorischer Sauerstofffraktion (paO2/FIO2-Ratio), die auch die Einteilung in mildes (≤ 300), moderates (≤ 200) und schweres ARDS (≤ 100) bedingt. Einzige kausale Maßnahme ist die Therapie der auslösenden Ursache. Die supportive Therapie zielt auf den Erhalt des Lebens bzw. der Organfunktionen durch Gewährleistung eines adäquaten Gasaustausches, ohne zusätzlichen Schaden zuzufügen. Dazu gehören v. a. die individuell angepasste „protektive“ Beatmungstherapie und die Bauchlagerung. Bei schwerstem ARDS kann die Anwendung der venovenösen extrakorporalen Membranoxygenierung (vv-ECMO) unter strenger Indikationsstellung das Überleben verbessern.