06.10.2021 | Akutes Atemnotsyndrom | Journal Club
Fokus Beatmung, Sauerstofftherapie und Weaning
Intensivmedizinische Studien aus 2020/2021
verfasst von:
Dr. med. Mascha O. Fiedler, C. J. Reuß, M. Bernhard, C. Beynon, A. Hecker, C. Jungk, C. Nusshag, D. Michalski, T. Brenner, M. A. Weigand, M. Dietrich
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2021
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Auszug
Die Beatmungsmedizin und extrakorporale Lungenersatzverfahren von kritisch erkrankten Patienten rückten aufgrund der COVID-19-Pandemie seit März 2020 auf Intensivstationen weltweit in den Vordergrund. Viele Patienten erlitten nach einer Infektion mit dem SARS-CoV‑2 eine Hypoxie, die zu unterschiedlichen Schweregraden der Erkrankung führte. Daten aus Wuhan, China [
1], und der Lombardei, Italien [
2], zeigten, dass eine Minderheit (7 % bzw.
\(\sim\)16 %) der Patienten im weiteren Verlauf eine Einweisung auf die Intensivstation benötigte, fast durchgängig wegen akutem hypoxämischen respiratorischen Versagen. Während anfängliche Berichte darauf hindeuteten, dass die Sterblichkeit auf der Intensivstation recht hoch war [
1], berichteten nachfolgende Kohorten über wesentlich niedrigere Sterblichkeitsraten [
3‐
6], die mit den Sterblichkeitsraten
vor COVID-19 bei mittelschwerem bis schwerem ARDS übereinstimmen [
7]. Die häufigste schwere Manifestation von COVID-19 auf der Intensivstation ist das akute Atemnotsyndrom („acute respiratory distress syndrome“, ARDS), klinisch definiert durch akut einsetzende Hypoxämie, Nachweis von bilateralen, milchglasartigen Trübungen im Thorax-CT, die nicht eindeutig durch Herzversagen verursacht wurden, und eine Hypoxämie, die bei einem positiven endexspiratorischen Druck (PEEP) von mindestens 5 cm H
2O anhält [
8]. …