Erschienen in:
29.05.2020 | Akutes Nierenversagen | Leitthema
Dosierung von Antiinfektiva bei intensivpflichtigen Patienten mit akutem Nierenversagen und Nierenersatztherapie
verfasst von:
Prof. Dr. D. Czock, C. Morath
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Bei kritisch kranken Patienten kommt es häufig zu einer akuten Nierenschädigung („acute kidney injury“, AKI), insbesondere bei Sepsis. Infolge der eingeschränkten Nierenfunktion kann eine Dosisanpassung von renal eliminierten Antiinfektiva erforderlich sein, um eine Überdosierung zu vermeiden. Insbesondere bei kritisch kranken Patienten ist jedoch auch das Risiko einer Unterdosierung zu berücksichtigen, v. a. bei Patienten mit „Überwässerung“ und/oder extrakorporaler Nierenersatztherapie. Der vorliegende Beitrag behandelt die einzelnen Faktoren, welche auf die komplexen pharmakokinetischen Änderungen bei kritisch kranken Patienten einwirken, und deren Konsequenzen und gibt Empfehlungen zur Dosierung von diversen Antiinfektiva unter verschiedenen Bedingungen. Neben dem therapeutischen Drug-Monitoring werden auch neuere Konzepte angesprochen, etwa die prädialytische Anwendung von Aminoglykosidantibiotika, das Konzept einer verlängerten bzw. kontinuierlichen Infusion von Antiinfektiva oder jenes, statt einer einmaligen Startdosis des Antiinfektivums, welche ab der zweiten Anwendung angepasst wird, eine Startphase mit normaler Dosierung durchzuführen und erst ab dem dritten Tag die Dosierung anzupassen.