Erschienen in:
12.05.2020 | Glomerulonephritiden | Bild und Fall
Erster zerebraler Anfall unter Therapie einer p-ANCA-positiven Glomerulonephritis
Was ist es gewesen?
verfasst von:
Dr. F. Weigel, M. Rohmann, U. John
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 5/2020
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Auszug
Aufgrund einer p‑ANCA(perinukleäre antineutrophile zytoplasmatische Antikörper)-positiven Glomerulonephritis erfolgte die geplante stationäre Aufnahme einer 11-jährigen Patientin zur Cyclophosphamidpulstherapie. Ein halbes Jahr zuvor wurde bei dem Mädchen erstmalig eine „Urinverfärbung“ festgestellt. Es wurde unter dem V. a. eine Harnwegsinfektion eine Antibiotikatherapie begonnen. Bei ausbleibender Besserung und fehlenden Entzündungszeichen wurde diese vom Hausarzt nach 3 Tagen beendet. Im Verlauf zeigte sich eine progrediente Makrohämaturie und Proteinurie. Da sich die Patientin zunehmend inappetent zeigte und eine Dyspnoe bestand, erfolgte die Einweisung in unsere Kinderklinik. Bei Zeichen einer Nephritis mit Anämie und Anstieg des Serumkreatinins (113 µmol/l) wurden eine Nierenbiopsie und eine Autoimmundiagnostik durchgeführt, bei der die Diagnose einer p‑ANCA-positiven Glomerulonephritis gestellt wurde. Die Therapie erfolgte mit einem Cyclophosphamidpuls in Kombination mit Methylprednisolon intravenös. In der Folge waren die Hämaturie und die Proteinurie rückläufig. Das Serumkreatinin lag nun im Normbereich, sodass eine Entlassung unter oraler Therapie mit Prednisolon und Ramipril stattfinden konnte. Im Abstand von jeweils 4 Wochen erfolgten komplikationslos der zweite und dritte Cyclophosphamidpuls. Zur aktuellen Aufnahme berichtete die Patientin von körperlichem Wohlbefinden bis auf unspezifische Schmerzen im Bereich der Unterschenkel und einem Herpes labialis, welcher bereits lokal mit Aciclovir behandelt wurde. Die Einnahme der Medikamente Prednisolon, Ramipril, Omeprazol, Cotrimoxazol und Epoetin α erfolgte regelmäßig, und die Patientin zeigte bis auf einen cushingoiden Habitus keine Nebenwirkungen. …