Erschienen in:
14.10.2021 | Chronische Nierenerkrankung | Leitthema
Progressionsverlangsamung – Rolle von Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
verfasst von:
Prof. Dr. med. Martin K. Kuhlmann, Susanne Fleig, Jörg Radermacher, Barbara Contzen
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Ernährung spielt seit jeher eine bedeutende Rolle im Management chronischer Nierenerkrankungen (CKD). Allerdings wird das Outcome bei CKD, wie die Mortalität, nicht nur vom fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion, sondern mindestens ebenso stark auch vom Progress kardiovaskulärer Komplikationen beeinflusst. Ernährungsmedizinische Strategien sollten daher, wie moderne medikamentöse Maßnahmen (z. B. SGLT-2(Natrium-Glukose-Transporter-2)-Hemmer, Mineralocorticoidrezeptor-Antagonisten), nicht nur auf die renale, sondern gleichzeitig auch auf die kardiovaskuläre Progressionsverlangsamung gerichtet sein. In allen Stadien der CKD wird daher heute eine Ernährungsweise auf überwiegend pflanzlicher Basis empfohlen. Weitere Anpassungen der Ernährungsempfehlungen hinsichtlich Eiweiß- und Energiezufuhr, Natriumaufnahme und Trinkmenge sollten nicht eindimensional in Bezug auf die GFR(glomeruläre Filtrationsrate)-Stadien, sondern unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Albuminurie anhand der von KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) etablierten renalen und kardiovaskulären CKD-Risikokategorien definiert werden.