Erschienen in:
27.04.2017 | Anaphylaxie | Übersicht
Diagnostik der Hymenopterengiftallergie: aktuelle Konzepte und Entwicklungen mit besonderem Fokus auf die molekulare Allergiediagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. Thilo Jakob, David Rafei-Shamsabadi, Edzard Spillner, Dr. Sabine Müller
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Hohe Raten asymptomatischer Insektengiftsensibilisierungen, Schwierigkeiten bei der korrekten Identifizierung des auslösenden Insekts sowie der Verlust von Sensibilisierungen im Laufe der Zeit machen die genaue Diagnose einer Hymenopterengiftallergie häufig zu einer ziemlichen Herausforderung. Obwohl Routinediagnostik mittels Hauttestung und Bestimmung von Insektengift-spezifischen IgE verlässliche Methoden darstellen, liefern sie häufig unzureichende Informationen; besonders bei Patienten mit Doppelsensibilisierungen gegen Bienen- und Wespengift oder bei Patienten mit eindeutiger Anamnese einer stichbedingten Anaphylaxie, bei denen sich jedoch keine Sensibilisierung oder nur eine Sensibilisierung gegen das vermeintlich falsche Insektengift nachweisen lässt.
Methoden
Systematische Literaturrecherche über aktuelle Konzepte und neue Entwicklungen in der Diagnostik der Hymenopterengiftallergie.
Ergebnisse
Aktuelle Verbesserungen in der Diagnostik der Insektengiftallergie beruhen vor allem auf Entwicklungen im Bereich der molekularen Allergiediagnostik. Der Nachweis von spezifischem IgE gegenüber Marker- und kreuzreaktiven Insektengiftallergenen ermöglicht eine optimierte Unterscheidung zwischen primärer Sensibilisierung und Kreuzreaktivität. Diese wiederum bietet dem Kliniker eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Verordnung einer geeigneten spezifischen Immuntherapie (SIT). Der Einsatz des Basophilenaktivierungstests hat ebenfalls die diagnostische Genauigkeit erhöht, da er die Anzahl der mittels Routinetestung übersehenen Insektengiftsensibilisierungen reduziert.
Diskussion
In dieser Arbeit werden aktuelle Konzepte diagnostischer Tests im Bereich der Hymenopterengiftallergie erörtert und mögliche Bereiche der Weiterentwicklung diskutiert.