10.06.2024 | Allergien und Intoleranzreaktionen | Übersicht
Allergenspezifische Immuntherapie bei Schimmelpilzallergien
verfasst von: Prof. Dr. med. Randolf Brehler, Dr. med. Uta Rabe
Erschienen in: Allergo Journal | Ausgabe 4/2024
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Schimmelpilze kommen ubiquitär in unserer Umwelt vor und werden in der Bevölkerung als das wichtigste Innenraumschadstoffproblem angesehen [1]. Das aktuelle Update 2023 zur AWMF-Schimmelpilzleitlinie [1] soll Befürchtungen nehmen beziehungsweise kanalisieren und Hilfestellungen für eine sinnvolle Diagnostik und Therapieentscheidung geben.
Der Nachweis einer IgE-vermittelten Allergie impliziert für den Allergologen die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) als eine etablierte Therapieoption. Allerdings muss im Vergleich mit der gut validierten AIT mit Pollen und Hausstaubmilben bei der Entscheidung zur AIT mit Schimmelpilzextrakten stärker zwischen Nutzen und Risiken abgewogen werden.
Sporen von Alternaria alternata kommen in hohen Konzentrationen in der Außenluft vor. Aufgrund des hohen allergenen Potenzials und der geringen Größe der Sporen entwickelt sich bei einer Alternaria-Allergie häufig ein allergisches Asthma bronchiale, besonders auch bei Kindern. Die Wirksamkeit der AIT mit Alternaria-Extrakten ist in mehreren Studien überprüft worden, für andere Schimmelpilze, besonders solche aus dem Indoor-Bereich, ist die Wirksamkeit und Anwendbarkeit sehr begrenzt.
Differenzialdiagnostisch muss bedacht werden, dass Schimmelpilze nicht nur allergische Reaktionen verursachen können sondern auch für allergische bronchopulmonale Mykosen/Aspergillose (ABPA), Aspergillus Bronchitis, exogen-allergische Alveolitis (EAA), invasive Aspergillose, Mykosen und Rhinosinusitis verantwortlich sein können. Sehr hohe Konzentrationen, die insbesondere an Arbeitsplätzen vorkommen können, können auch toxische Wirkungen („organic dust toxic syndrome“) zur Folge haben; im Weiteren werden Schimmelpilze auch für Schleimhautirritationen („mucous membrane irritation“), Geruchswirkungen und Befindlichkeitsstörungen verantwortlich gemacht [1].
Zitierweise: Brehler R, Rabe U. Allergen-specific immunotherapy for mold allergies. Allergo J Int 2024;33:101-5
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