Erschienen in:
29.10.2018 | Akupunktur | Allergologie aktuell
Akupunktur bei allergischen Erkrankungen — wann ist sie sinnvoll?
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 7/2018
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Auszug
_ Die Akupunktur, eine Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin, fristet hierzulande noch immer ein umstrittenes Dasein. Dr. Bettina Hauswald, Dresden, berichtete von ihren jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Akupunktur und deren guter Wirksamkeit bei verschiedenen allergischen Erkrankungen. So kann die Akupunktur bei allergischer Rhinitis (AR) eingesetzt werden, wenn schulmedizinische Behandlungen wie symptomatische Therapien mit Antihistaminika oder Glukokortikoide beziehungsweise spezifische Immuntherapie (SIT) wie die subkutane oder sublinguale spezifische Immuntherapie (SCIT, SLIT) nicht wirken oder eine Kontraindikation zur Hyposensibilisierung besteht. Auch bei bestimmten Begleiterkrankungen wie Typ-1-Diabetes, einer onkologischen Erkrankung oder einer Herzinsuffizienz, bei der Betablocker eingesetzt werden, sowie in einer Schwangerschaft kann die Akupunktur als Alternative zur SCIT oder SLIT sinnvoll sein. In einer Langzeitstudie mit Patienten, die wegen einer polleninduzierten AR eine Akupunktur durchführen ließen, konnten die Beschwerden bei knapp 80 % gelindert oder zumindest temporär vollständig unterdrückt werden [Langer H et al. Erfahrungsheilkunde 1992;262–7]. Bei der Behandlung der Hausstaubmilben-induzierten AR ließen sich Beschwerden ebenfalls durch Akupunktur lindern — und dies tendenziell länger anhaltend als unter der Therapie mit dem Antihistaminikum Loratadin. Zudem nahmen infolge der Akupunktur die Spiegel an Interleukin(IL)-10 im Serum tendenziell zu [Hauswald B et al. J Allergy (Cairo) 2014;2014: 654632]. Eine weitere Studie zeigte eine deutliche Besserung der AR-Symptome durch präsaisonale Akupunktur, wobei die Effektivität durch den konjunktivalen Provokationstest nachgewiesen wurde [Harnisch A. Effektivität der präsaisonalen Akupunktur bei allergischer Rhinitis]. …