12.05.2023 | Allergische Rhinitis | CME
Neuroimmunologie der allergischen Rhinitis Teil 2
Interaktionen von Neuronen und Immunzellen und neuroimmunologische Einheiten
verfasst von:
Professor Dr. med. L. Klimek, P. Werminghaus, C. Bergmann, J. Hagemann, T. Huppertz, F. Bärhold, F. Klimek, K. Dziadziulia, I. Casper, M.-L. Polk, M. Cuevas, M. Gröger, S. Becker
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Die allergische Rhinitis ist eine Immunglobulin-E(IgE)-vermittelte und entzündungsbedingte Typ-2-Erkrankung. Neuropeptide werden durch Nervenzellen freigesetzt und interagieren mit Immunzellen. Hierbei entstehen durch Kolokalisation Neuroimmunzellverbände wie Nerv-Mastzell‑, Nerv-ILC2- („type 2 innate lymphoid cells“), Nerv-Eosinophilen- und Nerv-Basophilen-Einheiten. In nasaler Lavageflüssigkeit fanden sich deutlich erhöhte Tryptasewerte, die stark mit den Neuropeptidspiegeln assoziiert waren. Eine enge anatomische Verbindung ermöglicht eine bidirektionale Kommunikation zwischen Immun- und Nervenzellen. Transient-Rezeptor-Potenzial-Vanilloid 1 (TRPV1) und Transient-Rezeptor-Potenzial-Ankyrin-Repeat 1 (TRPA1) sind entscheidend an Immunreaktionen bei allergischer Rhinitis beteiligt. Neuroimmunologische Kommunikation ist wichtig im Entzündungsprozess, sodass allergische Rhinitis nicht mehr als rein immunologische Erkrankung, sondern als eine kombiniert neurologisch-immunologische Krankheit aufzufassen ist.