Erschienen in:
05.05.2021 | Allergisches Kontaktekzem | Leitthema
Neue Allergene für die Berufsdermatologie?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Vera Mahler
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Umwelt ist kontinuierlich einem Wandel unterworfen. Expositionen im Arbeitsumfeld und damit verbunden die Bedeutung von beruflichen Typ-I- und Typ-IV-Allergenen können sich ändern.
Fragestellung
Die wichtigsten Berufsallergene betreffenden Trends, neue arbeitsplatzbezogene Allergene/Allergenexpositionen, das diagnostische Vorgehen zum Nachweis neuer Allergene in der Praxis und regulatorische Entwicklungen werden dargestellt.
Material und Methode
Aufbauend auf bekannten, berufsdermatologisch relevanten Allergenexpositionen werden publizierte Trends aus klinischen Kohorten ausgewertet, und ergänzend wird eine systematische Literaturrecherche (PubMed 2016–2021) nach neuen Berufsallergenen durchgeführt.
Ergebnisse
Zu den Berufen mit der höchsten Inzidenz von arbeitsbedingter allergischer Kontakturtikaria und/oder Proteinkontaktdermatitis gehören Bäcker, Landwirte und Landarbeiter, veterinärmedizinisch-technische Assistenten, Tierärzte, Köche, Molkerei- und Viehzuchtarbeiter, Gärtner und Friseure. Das höchste Risiko, ein berufliches Kontaktekzem zu entwickeln, besteht im Gesundheitswesen, in der Landwirtschaft, in metallverarbeitenden Berufen und bei Maschinenführern, im Nahrungsmittelsektor, im Dienstleistungsgewerbe und in Bauberufen. Die Suchstrategie „new occupational allerg*“ ergab 603 Hits, „novel occupational allerg*“ 158 Hits; 25 Arbeiten beinhalteten für die Fragestellung relevante Ergebnisse und werden aufbereitet. Neue berufsdermatologisch relevante proteinbasierte Soforttypallergene wie auch Kontaktallergene werden dargestellt.
Schlussfolgerungen
Es sind aktuelle Trends zu bekannten Berufsallergenen und neue Berufsallergene im Zeitraum 2016 bis 2021 festzustellen. Nur eine eingehende individuelle Arbeitsplatzanamnese und Testung patienteneigener Materialien können neue Allergene in der Berufsdermatologie identifizieren.