Erschienen in:
22.01.2020 | Zytokine | Leitthema
Allergoonkologie: was Allergologen und Onkologen voneinander lernen können
Regulatorische T‑Zellen bei Allergie und Krebserkrankungen
verfasst von:
PD Dr. med. Christoph Bergmann
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Allergien und Krebserkrankungen ist das Immunsystem wesentlich involviert. Die Komplexität des Immunsystems ist beim gesunden Menschen in einer ausgewogenen Balance, die sog. Immunhomöostase. Bei vielen Erkrankungen, wie auch bei Allergie und Krebs, ist diese Balance verschoben. Die Toleranz gegenüber fremden, aber ungefährlichen Stoffen, wie z. B. gegen Baum- oder Gräserpollen, ist beim allergischen Patienten nicht mehr hinreichend gegeben. Beim Krebspatienten ist das Immunsystem tolerant gegenüber den schädlichen Tumorzellen. Beide Erkrankungen zeigen in Bezug auf die Immuntoleranz ein entgegengesetztes Muster. Die Gruppe der regulatorischen T‑Zellen nimmt hier eine zentrale Position ein.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit setzt sich mit der Funktion der regulatorischen T‑Zellen detailliert auseinander. Diese Immunzellgruppe und ihre Wechselwirkung mit anderen beteiligten Immunzellen und Botensignalen in der Pathophysiologie und Therapie der Allergie und der Krebserkrankung werden dargestellt.
Methoden
Es wurde eine Übersichtsarbeit anhand der entsprechenden Literatur erstellt.
Ergebnisse
Die regulatorischen T‑Zellen sind beim Krebspatienten ein Mechanismus des sog. Tumor-Flucht-Phänomens vor dem Immunsystem. Der Tumor nutzt Gefahrensignale, wie z. B. das Protein HMGB1, um durch diese Zellen eine Toleranz gegenüber dem Immunsystem zu entwickeln und der Elimination durch dieses zu entgehen. Beim Allergiepatienten ist diese Zellgruppe unterrepräsentiert und kann durch eine spezifische Immuntherapie induziert werden, um Toleranz gegen die Allergene und damit eine kausale Therapie zu erreichen.
Schlussfolgerung
Regulatorische T‑Zellen spielen in der Pathogenese von Krebs und Allergie eine wichtige Rolle und dienen als Ziel für die Therapie.