Auszug
Vulnerable Gruppen-- Die zahnmedizinische Versorgung in Vollnarkose bei vulnerablen Gruppen kann nach Ansicht der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) nicht gewährleistet werden. Diese Patienten benötigten oft eine Vollnarkose - häufig müsse indes auf zeitaufwendige zahnerhaltende und prothetische Maßnahmen, die mittels chirurgischen Eingriffs zur Wiederherstellung der Kaufähigkeit angebracht wären, verzichtet werden. Durch vorhandene Engpässe werde oft die schneller durchzuführende Extraktion des Zahnes der konservierenden Erhaltung vorgezogen, kritisiert die DGMKG und fordert Politik und Kostenträger auf, die Kosten für zahnmedizinische Behandlungen in Vollnarkose vulnerabler Gruppen "adäquat zu vergüten". Die Wartezeiten für zahnmedizinische Behandlungen in Vollnarkose an Universitätskliniken betrügen im Schnitt viereinhalb Monate für diese Patienten. Sie benötigen jedoch oft eine Versorgung in Vollnarkose - und damit im Krankenhaus. "Vulnerable Patientinnen und Patienten können Kinder und Erwachsene mit gesteigerter Behandlungsangst, schwer Pflegebedürftige oder Patientinnen und Patienten mit geistigen und körperlichen Einschränkungen sein", sagt DGMKG-Präsident Dr. Jörg-Ulf Wiegner. Durch die längeren Behandlungszeiten entstünden den Kliniken hohe Defizite. Der Verlust eigener Zähne verringerten jedoch die Kaufähigkeit der Betroffenen, schränke die Lebensqualität ein und bedinge kognitive Einschränkungen, wie neuere wissenschaftliche Untersuchungen zeigten. Auch komme es zu gesundheitlichen Risiken, da Patienten durch eine Umstellung auf weiche Kost eine deutlich schlechtere Ernährung aufwiesen (s. auch Interview S. 22). RED …