Erschienen in:
21.03.2018 | Dyspnoe | Notfallmedizin
Palliativmedizin im Notarztdienst
verfasst von:
PD Dr. M. Roessler, DEAA, EDIC, FERC, N. Eulitz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Zum Spektrum von Notarzteinsätzen gehören Alarmierungen zu Patienten mit lebenslimitierenden Erkrankungen. Die häufigsten Anlässe für eine Alarmierung des Notarztes zu Palliativpatienten sind akute Symptomexazerbationen oder die psychosoziale Überforderung betreuender Angehöriger. Die häufigsten Symptomexazerbationen sind Schmerzkrisen, akute Luftnot, starke Blutungen und/oder der drohende Kreislaufstillstand. Unter den Bedingungen des Notarzteinsatzes liegt die Herausforderung in der Einschätzung der Gesamtsituation, der Prognose und des mutmaßlichen Patientenwillens: Handelt es sich um einen Patienten, bei dem noch ein rehabilitatives Behandlungsziel verfolgt wird, oder befindet sich der Patient bereits in der Terminal- oder sogar Finalphase? Haben Patient, Angehörige und Notarzt das gleiche Therapieziel? Muss und kann eine Therapiezieländerung mit dem Patienten und den Angehörigen thematisiert werden? Die Aufgabe des Notarztes kann auch sein, Angehörigen die Nachricht vom unmittelbar bevorstehenden oder eingetretenen Tod eines Patienten zu überbringen. Gelingt die Kommunikation in dieser Situation, kann die Trauerarbeit der Hinterbliebenen maßgeblich positiv beeinflusst werden. Auch wenn die Lebensrettung bei palliativmedizinischen Patienten im Rettungsdienst nicht im Vordergrund steht, ist der Notarzteinsatz bei solchen Patienten von großer Bedeutung, da bei hoher Symptomlast Leiden gelindert und ggf. ein Sterben in Würde ermöglicht werden können.