Die Diagnose einer funktionellen neurologischen Störung basiert auf der Erkennung spezifischer Charakteristika des Störungsbildes sowie dem Nachweis positiver klinischer Zeichen. In der Gesprächsführung und Anamnese müssen einige krankheitsspezifische und interaktionelle Besonderheiten berücksichtigt werden. Apparative Zusatzdiagnostik sollte nicht ungezielt eingesetzt werden, da Zufallsbefunde und falsch positive Befunde nicht selten die diagnostische Beurteilung erschweren können. Wichtig ist hierbei zu bedenken, dass die Diagnose einer funktionellen neurologischen Störung in der Regel keine reine Ausschlussdiagnose ist. Die Mitteilung der Diagnose ist ein zentraler Moment in der Behandlung. Die Vermittlung eines nachvollziehbaren Erklärungsmodells sowie die Auslegung eines entsprechenden Behandlungsplanes fördern das Kohärenzgefühl und die Therapiemotivation der Patienten.