11.08.2023 | Allgemeinmedizin | Mitteilungen des BDI
Shared Decision Making
verfasst von:
Dr. Ivo Grebe
Erschienen in:
CME
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Ausgabe 7-8/2023
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Auszug
Kürzlich war in einer großen Tageszeitung zu lesen, dass im Rahmen eines Forschungsprojektes das Konzept des Shared Decision Making (SDM) an der Uniklinik Kiel untersucht wird. Ziel sei es, möglichst viele Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte zu schulen, um Patientinnen und Patienten mehr bei medizinischen Entscheidungen einbeziehen zu können, die Informationsbasis zu verbreitern und Konflikte zu minimieren. Eigentlich nichts Neues, denn das vor mehr als zehn Jahren in Kraft getretene Patientenrechtegesetz verpflichtet die Ärzteschaft, umfassend über therapeutische Maßnahmen aufzuklären und dabei die Lebenssituationen und Präferenzen der Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen. Neu ist allerdings, dass dieses Projekt mit mehreren Millionen Euro über den Innovationsausschuss der Krankenkassen finanziert wurde. Dahinter steckt der Gedanke, mit partizipativer Entscheidungsfindung Kosten zu sparen. Denn die aufwendigste Behandlung ist nicht unbedingt auch die beste - sei es die komplexe Tumortherapie, der operative Gelenkersatz oder das semiinvasive Einbringen einer künstlichen Herzklappe. Wird umfassend über alle Folgen und Risken eines Eingriffs aufgeklärt, ist die Bereitschaft vieler Patientinnen und Patienten größer, auf risikoreiche Prozeduren zu verzichten und stattdessen konservative und damit kostengünstigere Varianten zu wählen. …