Auszug
Apps für orthopädische Übungen verschlimmern oft statt zu helfen -- Am Markt existieren zahlreiche Apps, die versprechen, die Gesundheit der Anwender zu erhalten oder bestehende Leiden zu lindern. Jedes Unternehmen kann solche Apps anbieten, ohne die Richtigkeit der Inhalte nachzuweisen oder die Seriosität der Beratung zu garantieren. Krankenkassen verschreiben einige geprüfte, kostenpflichtige Apps, um ihren Mitgliedern bei Rückenschmerzen oder anderen Erkrankungen Hilfe zu bieten. Bei orthopädischen Apps z. B. kann die Kasse oder der Orthopäde eine App mit dem Ziel verschreiben, dass der Patient damit allein geeignete Übungen durchführt. Und genau dort sieht Dr. Burkhard Lembeck, einer der Kongresspräsidenten des DKOU 2021, ein Problem: "Wir Ärzte wissen nicht, ob der Patient mit der App die für ihn geeigneten Übungen auswählt. Ohne Beratung weiß kein Patient, worauf er achten muss. Der Heilungsprozess ist dann gefährdet. Im schlimmsten Fall verschlechtert sich der Gesundheitszustand". Lembeck sieht auch die positiven Chancen von Apps. Er bemängelt jedoch, dass mit den Apps Untersuchung, Diagnostik und Beratung durch den Arzt zu kurz kommen: "Gesundheits-Apps sind gut, wenn die orthopädische, individuelle Fachberatung aktiv integriert ist". …