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Open Access 21.03.2025 | Allgemeinmedizin | Lehre und Didaktik

Zur Nachahmung empfohlen: ein interdisziplinäres Wahlpflichtfach für Medizinstudierende zur lokalen Erinnerungsarbeit von Medizinverbrechen im Nationalsozialismus

verfasst von: Prof. Dr. med. A. Simmenroth, S. Schlegelmilch, R. A. Pyrges, R. Altieri, J. Ruck, S. Blumenthal

Erschienen in: Zeitschrift für Allgemeinmedizin

Zusammenfassung

Hintergrund

Im Sommersemester 2024 gestalteten die Lehrstühle für Allgemeinmedizin und Geschichte der Medizin des Universitätsklinikums/der Universität Würzburg gemeinsam mit dem Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken und dem Erinnerungsprojekt „Das leere Sprechzimmer“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) ein studentisches Wahlpflichtfach zur Aufarbeitung von Medizinverbrechen im Nationalsozialismus. Insbesondere interessierten Machbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Standorte.

Material und Methoden

In 3 Unterrichtsblöcken (Gesamtlänge 14 Doppelstunden) mit Phasen des Selbststudiums wechselten sich Kurzvorträge von Dozierenden mit der Vorstellung von Opferbiografien durch Studierende ab. Außerdem wurden historische Akten aus der Würzburger Universitätsfrauenklinik bearbeitet. Das Wahlfach wurde evaluiert (Evasys®) und deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse

Neunzehn Studierende aus dem vorklinischen bzw. klinischen Abschnitt nahmen teil. Das Wahlfach wurde mit der Schulnote 1,1 (SD = 0,2) bewertet. Alle Items zur subjektiven Einschätzung des Lernzuwachses zeigten signifikante Zuwächse. Die Arbeit mit Biografien von Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und die persönliche Erfahrung von Erinnerungsorten können Reflexions- und Lernprozesse anstoßen, die für die spätere Berufsausübung relevant sind.

Diskussion

Das in Würzburg neu eingeführte Wahlfach wurde gut angenommen und war interdisziplinär umsetzbar. Studierende und Dozierende haben mehr Zeit investiert, als in einer curricularen Veranstaltung möglich wäre. Limitierend ist ein Selektionsfehler aufgrund der Freiwilligkeit anzunehmen.

Schlussfolgerung

Das Wahlpflichtfach kann als Blaupause für andere Standorte fungieren und dazu anregen, dort ähnliche Projekte umzusetzen. Dies sollte immer gemeinsam mit medizinhistorischer Expertise geschehen.
Hinweise

Zusatzmaterial online

Die Online-Version dieses Beitrags (https://​doi.​org/​10.​1007/​s44266-025-00357-2) enthält den Evaluationsbogen.
Zusatzmaterial online – bitte QR-Code scannen

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Hintergrund

Seit 2020 hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) „Das leere Sprechzimmer“ als Erinnerungsprojekt etabliert zum Gedenken an die Opfer der Medizin im Nationalsozialismus in- und außerhalb deutscher Sprechzimmer. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung mit wechselnden Schwerpunkten auf jedem DEGAM-Kongress [1]. Beispielsweise wurde bei dem Kongress 2021 die Verfolgung jüdischer Ärzt:innen von 1933–1945 anhand ausgesuchter Biografien thematisiert und 2023 wurden die Biografien einiger Mitglieder dieser Opfergruppe für die Zeit nach 1945 aufgearbeitet. Dabei entstanden u. a. Kurzfilme unter Mitwirkung von Medizinstudierenden. Für den DEGAM-Kongress 2022 in Greifswald wurde ein Foto- und Podcastprojekt mit Studierenden der DESAM-Nachwuchs-Akademie zum Thema Ärzt:innen als Täter:innen: die „NS-Ärzteführerschule Alt-Rehse“ durchgeführt.
In Vorbereitung auf den DEGAM-Kongress 2024 in Würzburg entstand die Idee, ein Lehrprojekt in Form eines Wahlpflichtfachs mit Würzburger Medizinstudierenden durchzuführen. Nach Kontaktaufnahme mit dem Würzburger Institut für Geschichte der Medizin wurde rasch klar, dass auch Würzburger Ärzte – insbesondere der Universitätsklinik – an den Medizinverbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus beteiligt waren. Personen wie Werner Heyde (Lehrstuhlinhaber der Universitätspsychiatrie und als medizinischer Leiter der später sog. Aktion T4 maßgeblich mitverantwortlich für die zentral organisierten Kranken- und Patientenmorde auf dem Gebiet des Großdeutschen Reichs), Eduard Wirths (Standortarzt in Auschwitz) und der Direktor der Universitätsfrauenklinik Carl Josef Gauß (führte Zwangssterilisationen und -abtreibungen durch und erforschte Sterilisation und Abtreibung durch Bestrahlung) haben in Würzburg gewirkt bzw. kamen aus Würzburg [24]. Aktenbestände der NS-Zeit aus verschiedenen Würzburger Instituten und Kliniken werden am Institut für Geschichte der Medizin von Doktoranden der Medizin kontinuierlich aufgearbeitet. Im Fokus der fortwährenden Aufarbeitungsbemühungen in Würzburg stehen jedoch nicht nur die in den Akten genannten, sondern alle Opfergruppen.
In keiner anderen Stadt Bayerns wurden so viele Stolpersteine verlegt wie in Würzburg: auf Initiative des „Arbeitskreises Stolpersteine“ bislang bereits mehr als 700 Steine. Für jedes Opfer wurde online eine eigene Kurzbiografie veröffentlicht, dies gilt auch für die bei der jüngsten Verlegung einbezogenen Opfer aus dem medizinischen Bereich [5]. Speziell den jüdischen Opfern wird noch in einer zweiten Weise gedacht, nämlich in Form eines Denkmals am Würzburger Hauptbahnhof. Der „DenkOrt Deportationen“ besteht aus rund 100 handwerklich-künstlerisch gestalteten „Gepäckstücken“, von denen jedes für eine der damaligen jüdischen Gemeinden Unterfrankens steht. In jeder dieser Ortschaften findet sich ein Zwillingsgepäckstück, wodurch dem Würzburger Erinnerungsort ein dezentraler Charakter verliehen wird [6]. Der jüdischen Ärztin Dr. Klara Oppenheimer, die 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet wurde, wird zudem seit 2024 in Form einer eigenen Erinnerungsroute gedacht, die man entweder am heimischen PC nachempfinden oder mithilfe einer App in Form eines Gedenkwegs nachlaufen kann [7]. Als Institution, die die Gedenkarbeit in Würzburg und Unterfranken kontinuierlich begleitet, wurde 1987 das Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken gegründet [8].
Gemeinsam mit dem Erinnerungsprojekt „Das leere Sprechzimmer“ und dem Johanna-Stahl-Zentrum initiierten das Institut für Allgemeinmedizin zusammen mit dem Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg ein Wahlpflichtfach unter dem Titel „Reflective Practitioner“. Das Seminar setzte medizinethische und -historische Schwerpunkte. Zusätzlich zu der Herausforderung, kreativ eine eigene Form von Erinnerungsarbeit zu entwickeln, und der angeleiteten Umsetzen medizinhistorischer Arbeitstechniken wurden die Studierenden auch immer wieder zur Reflexion ihrer Rolle als Arzt bzw. Ärztin angeregt. Ausgangspunkt des Modells des Reflective Practitioner nach Schön [9] ist die Einheit von Denken und Handeln: Reflective Practitioners sollen in einen reflexiven Dialog mit der Situation treten, sich in der „reflection on action“ ihr handlungsleitendes Wissen („knowing in action“) verfügbar machen und es in theoretische Horizonte einordnen [9]. In dem Seminar wurden deshalb eigene Werteentwicklungen wie auch das Verständnis zentraler Begriffe ärztlicher Professionalität wie Autonomieverständnis oder „informed consent“ gerade am Beispiel ärztlicher Verbrechen während des Nationalsozialismus thematisiert und kritisch reflektiert. Der vorliegende Beitrag soll einen Einblick in das Lehrprojekt geben und andere Standorte zu ähnlichen Projekten motivieren.

Methoden

Rahmenbedingungen und Planung des Wahlfachs

In einem ersten Schritt fand die interdisziplinäre Projektgruppe unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin zusammen. In gemeinsamen Videokonferenzen fand ein erstes Kennenlernen, die Entwicklung von Schwerpunkten des Wahlfachs und die Formulierung von gemeinsamen Lernzielen statt. Die unterschiedlichen Expertisen, Erfahrungen und Herangehensweisen erlebten alle Projektbeteiligten als besonders wertvoll. Rasch gelangen so die Identifikation und Verteilung von Aufgaben gemäß der entwickelten Lernziele. Regionale Bezüge zu Verbrechen im Nationalsozialismus standen dabei im Vordergrund. Das Wahlfach „Reflective Practitioner“ wurde im Team mit SB, AS und SS gemeinsam entworfen, über die Studienkommission des Universitätsklinikum Würzburg (UKW) Anfang Februar 2024 beantragt und zügig bewilligt. Ende Februar wurde die Anmeldeliste geöffnet, es wurden 20 Plätze (inkl. Warteliste) angeboten. Studierende aus allen Semestern durften sich eintragen. Unter den Teilnehmenden fand sich nur ein Student, eine Doktorandin aus dem Institut für Geschichte der Medizin wurde gesondert zugelassen. Alle Teilnehmenden zeichnete ein großes medizinhistorisches Interesse wie auch ein Interesse an ethischer Reflexion aus. Die Vorkenntnisse waren sehr unterschiedlich. Aufgrund der unterschiedlichen Semester hatten die Studierenden die Vorlesungen zu medizinhistorischen und -ethischen Themen des Instituts für Geschichte der Medizin nur zum Teil besucht. Im Studium fortgeschrittenere Studierende konnten an Lerninhalte der besuchten Vorlesungen anknüpfen und diese vertiefen. In den Vorbesprechungen der Projektgestalterinnen wurde dieses Spannungsfeld der unterschiedlichen Vorkenntnisse berücksichtigt. Jeder Themenblock beinhaltete daher generell eine kurze Einführung.
Das Wahlpflichtfach fand blockweise mit 3 Präsenz- und 2 Phasen im Selbststudium statt und betrug insgesamt 14 × 90 min (Vorgabe der Würzburger Studienordnung). Notenrelevant war eine Projektarbeit – bzw. daraus entstehende Präsentationen in Kleingruppen. Sämtliches Unterrichtsmaterial wurde den Studierenden auf der universitätseigenen Lernplattform WueCampus® zur Verfügung gestellt.
Das Wahlfach wurde zeitweise durch ein Berliner Filmteam begleitet, da 2024 kongressbegleitend in einem eigens hierfür aufgebauten „leeren Sprechzimmer“ Filmsequenzen aus dem Unterricht gezeigt werden sollen. Die Filmbegleitung fand zeitlich begrenzt, in Kleingruppen und vor allem außerhalb des Seminars statt. Die Ergebnisse können als Anregung für andere Standorte dienen und sind auf der Homepage der DEGAM unter den Projektseiten des leeren Sprechzimmers frei verfügbar.

Datenerhebung, Datenschutz

Studierende wurden elektronisch mit einem in Würzburg gängigen Evaluationsbogen für Wahlfächer (bezüglich der Lernziele geringfügig adaptiert, s. e-Material) der Firma EvaSys® befragt, der direkt im Anschluss an das Wahlfach versandt wurde. Der Bogen bestand aus 3 Fragen zur Soziodemografie, 5 geschlossenen Fragen zu Organisation, Didaktik und Gesamtbewertung, 4 Fragen zur Vorher-Nachher-Einschätzung bezüglich der Lernziele und 4 offenen Fragen. Die Daten liegen auf einem passwortgeschütztem Rechner im Institut für Allgemeinmedizin.
Am letzten Kurstag erfolgte eine Abschlussrunde mit mündlichen Statements, die von den Autor:innen dokumentiert wurden. Die Datenauswertung und -darstellung erfolgte mit Evasys® und Excel (MS Office). Es wurden Häufigkeiten und Mittelwerte berechnet. Ein Prä-Post-Vergleich erfolgte mit einem t‑Test für abhängige Stichproben. Es wurde die Effektstärke nach Cohens d berechnet.

Übergeordnetes Lernziel des Kurses

Die Medizinstudierenden vertiefen ihre Kenntnisse zum Nationalsozialismus anhand der Biografien von jüdischen praktischen Ärzt:innen und von Patient:innen – meist mit lokalen Würzburger Bezügen (anhand von [7, 10] und [11]) – und reflektieren vor diesem Hintergrund ihre eigene Rolle als Medizinstudierende und zukünftige Ärzt:innen.

Lernziele im Einzelnen

1.
Die Studierenden lernen die Situation jüdischer Ärzt:innen vor 1933 und die antisemitischen Maßnahmen zwischen 1933 und 1945 anhand von Biografien kennen. Sie können Wegmarken der Vertreibung am Beispiel jüdischer niedergelassener Ärzt:innen aus der ambulanten Versorgung wiedergeben und diese in die allgemeine historische Situation einordnen.
 
2.
Die Begriffe „Rassenkunde“ und „Rassenhygiene“ werden anhand von Beispielen erarbeitet (Originalakten aus der Würzburger Frauenklinik, Biografie Theresia Winterstein). Studierende beschäftigen sich kritisch mit dem Thema „Eugenik“ und leiten hieraus Prinzipien der eigenen ärztlichen Grundhaltung ab.
 
3.
Die Studierenden erkennen an exemplarisch vorgestellten Täterfiguren wie Eduard Wirths, Werner Heyde und Carl Josef Gauß die regionalen Bezüge bei der Implementierung der NS-Ideologie nach 1933 und der verbrecherischen Ausrichtung der Medizin und sie reflektieren die Geschichte ihrer Universität.
 
4.
Die Studierenden suchen Erinnerungsorte von Opfern und Wirkstätten von Tätern in Würzburg auf und identifizieren sich so mit Lokalität und Geschichte.
 
5.
Die Studierenden lernen die Methoden des Journaling, Einzel- und Gruppenreflexion zur Resilienzstärkung und Selbstreflexion kennen.
 
6.
Die Studierenden setzen abschließend das Erlernte aktiv ein in einer historisch informierten Diskussion kontroverser öffentlicher Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten (Aktualisierung).
 
7.
Optional: Die Studierenden lernen Grundzüge der Prinzipienethik kennen und wiederzugeben und erläutern deren Entstehung aus der Geschichte (Zusatzmaterial).
 
Der Ablauf der Präsenztage und der Inverted-classroom-Sequenzen ist in Tab. 1 dargestellt.
Tab. 1
Ablauf des Unterrichts, Inhalte und Methoden
Zeitumfang (14 × 90 min)
Inhalt
Methoden
Selbststudium 90 min
Vorkenntnisse und Berührungspunkte zur Situation jüdisch-praktischer Ärzt:innen zu Zeiten des NS
Filmmaterial, biografisches Material, Journaling
Präsenz
(Abendveranstaltung)
90 min
Reflexion persönlicher Bezüge in der Gruppe, Reaktivierung von Vorwissen zum Thema NS-Medizingeschichte. Herausforderung Erinnerungsarbeit. Täter in Würzburg: Heyde, Gauß, Wirths [24] Verteilung der Projektarbeiten
Plenum/Kleingruppen
Gastvortrag
Selbststudium, Gruppenarbeit
4 × 90 min
Erstellen von Präsentationen in 5 Kleingruppen wahlweise zu den Themen:
Hertha Narthoff: jüdische Ärztin und Emigrantin in die USA [11]
Theresia Winterstein: Sinteza aus Würzburg [10]
Klara Oppenheimer: Würzburger jüdische Ärztin und Frauenrechtlerin [7, 8]
Von der Ärztin zur Krankenbehandlerin
Situation jüdischer Ärzt:innen vor 1933
Selbstorganisation in Tandems/Trios
Präsenz
(Freitagnachmittag)
2 × 90 min
Vorstellung der Präsentationen; Diskussion und Reflexion zum Thema Eugenik
Vorstellung der Hausarbeiten, Diskussion
Präsenz
(Samstagvormittag)
6 × 90 min
Interaktive Stadtführung
„Die verschwundenen Kinder“ – Zwangssterilisation und erzwungener Schwangerschaftsabbruch an der Würzburger Frauenklinik
Eugenik in aktuellen Debatten – Statements aus Publikationen und Medien analysieren und historisch informiert entkräften
Optional: Einführung in die Prinzipienethik (Kodifikation ethischer Prinzipien als Folge der NS-Verbrechen)
Aktenarbeit, Plenum, Kleingruppen
Präsenztag 2 und 3 wurden aus organisatorischen Gründen als längere Blöcke auf einen Freitag und Samstag gelegt. Die Tabelle kann als Blueprint für ein ähnliches Wahlfach an anderen Standorten genutzt werden: Laut Approbationsordnung sind 14 Semesterwochenstunden verpflichtend auszufüllen, vielerorts auch in Form von Unterrichtsblöcken wie in Würzburg geschehen.
Im Vorfeld des Seminars lernten die Medizinstudierenden die Methode des Journaling kennen. Journaling ist eine Methode zur Selbstreflexion, bei der Gedanken und Gefühle erfasst werden, die ethische Wertereflexion fördern, indem ein „Blick nach innen“ geworfen wird. Es kann angehenden Ärzt:innen helfen, Abstand zu konflikthaften Situationen zu finden oder sich Konflikten bewusst zu werden. Der Ansatz der Narrative Medicine nutzt Journaling gezielt in der Ausbildung von Medzinstudent:innen, um diese in Selbstreflexion im Umgang mit Patient:Innen zu trainieren [11]. Vor Seminarbeginn erhielten die Studierenden ein kurzes Anschreiben mit der Aufforderung zum Journaling (Infobox 1). Dies war bereits Bestandteil des Seminars und bildete sich in Lerneinheiten ab. Die Aufgaben sind beispielhaft in der Toolbox hinterlegt (Tab. 2). Die Ergebnisse wurden während der Präsenzphase zum Teil wieder aufgegriffen – zu keinem Zeitpunkt ging es jedoch darum, die persönlichen Texte wiederzugeben; vielmehr wurde mit den Ergebnissen der Reflexion in Kleingruppen gearbeitet. Um die Methode zu vertiefen, kam sie auch während des Präsenzseminars zum Einsatz.
Tab. 2
Toolbox
To-do
Wann
Beantragung neues Wahlfach: Regularien an der eigenen Fakultät beachten, z. T. erheblicher zeitlicher Vorlauf
Formulierung der Lernziele
Mindestens 6 Monate vorher
Kooperation mit örtlichen Instituten für Medizingeschichte/Ethik und ggf. weiteren Institutionen (z. B. Stolpersteine, jüdische Kulturvereine)
6 Monate vorher
Material zusammenstellen
„Journaling“, s. e-Material
Primärliteratur/Filmmaterial [14, 11, 12, 18]
Evaluationsinstrument: s. e-Material
3 Monate vorher
Planung der Unterrichtseinheiten/Blöcke (z. B. anhand Tab. 1),
Organisatorisches: Räume, Gruppengröße, Umgang mit Warteliste
3 Monate vorher
Absprache unter den Dozierenden, Detailplanung der Abläufe
1 Monat vorher
Materialsendungen/-bereitstellung an Studierende für Selbststudium (s. Tab. 1)
2 Wochen vor Beginn des 1. Kurstags
Infobox Toolbox „Journaling“
1. Vorwissen aktivieren, Erwartungen formulieren
Nehmen Sie sich 5 min Zeit und formulieren Sie auf der ersten Seite Ihres Journals Erwartungen, die Sie an das Wahlpflichtfach haben. Was möchten Sie persönlich aus diesem Fach mitnehmen, was sind Ihre ganz persönlichen Ziele und Wünsche an diesen Kurs? Im Anschluss notieren Sie 10 min lang stichpunktartig Ihr Vorwissen zum Thema Medizin im Nationalsozialismus und der Rolle von Ärztinnen und Ärzten zu NS-Zeiten.
2. Reflexion
Nehmen Sie sich etwa 25 min Zeit, um in Ihrem Journal festzuhalten: Habe ich als angehende Ärztin, angehender Arzt Berührungspunkte mit dem Thema Medizingeschichte zu NS-Zeiten? Gibt es biografische Anknüpfungspunkte? Beeinflussen mich Inhalte aus dieser Zeit in der Ausübung meiner ärztlichen Tätigkeit?
3. Erinnerungsfilme
Machen Sie sich unter: https://​www.​degam.​de/​das-leere-sprechzimmer [1] mit dem Erinnerungs- und Gedenkprojekt „Das leere Sprechzimmer“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin orientierend vertraut. Bitte schauen Sie sich die Erinnerungsfilme 1–6 aus dem Jahr 2021 unter der Rubrik „Neue Audio- und Videoformate“ an.
4. Reflexion
Nehmen Sie sich im Anschluss etwa 10–20 min Zeit: Was lösen die Filme in mir aus? Notieren Sie die Ergebnisse stichpunktartig.
Im Präsenzteil wechselten sich Kurzvorträge und Reflexionen in Kleingruppen mit anschließendem Plenum und Vorstellung der Projektarbeiten ab (s. Tab. 1). Die Unterrichtseinheit „Aktenstudium“ (90 min) sollte den Studierenden mittels einer „hands-on experience“ vor Augen führen, wie aus historischen Quellen, in diesem Fall Patientinnenakten der Universitätsfrauenklinik Würzburg, Einzelschicksale rekonstruiert werden können. Die Studierenden erhielten hierzu Digitalisate von 10 Akten, die zu Frauen aus den Opfergruppen der Psychiatriepatientinnen, der rasseideologisch diskriminierten Sinti und „Ostarbeiterinnen“ und weiteren „unwerten“ Personen geführt worden waren. Ihre Aufgabe war, jeweils zu zweit entlang der Leitfragen „Wie lautete ihr Name?“, „Wie alt war sie?“, „Was wurde mit ihr gemacht und warum?“ das individuelle Opfer von Zwangssterilisation und/oder Zwangsabtreibung vorzustellen. Die Studierenden lernten durch die Akten und den ihnen teilweise noch beigehefteten Papieren aus Entschädigungsprozessen nach dem Krieg, wie Unrecht während und nach der NS-Zeit „verwaltet“ wurde. Besonders erschüttert zeigten sie sich über die erkennbare Kontinuität der Täter-Opfer-Konstellation in der Nachkriegszeit.
Am Ende des Seminars stand eine Übung zur Aktivierung und Übertragung der Lerninhalte in den Kontext gegenwärtiger Debatten (45 min). Das Lernziel solcher Aktualisierungen ist es, die Gedenkarbeit über das Stadium einer sensibilisierenden Empathieübung hinaus in ein wehrhaftes argumentationsfähiges Geschichtsbewusstsein zu überführen. In Gruppenarbeit setzten die Studierenden sich mit eugenischen Äußerungen der Gegenwart aus dem politischen und medizinischen Diskurs auseinander. Sie hatten die Aufgabe, wiederkehrende Argumentationsmuster der Vergangenheit in der Gegenwart zu identifizieren und diesen mit fundiertem Wissen zu begegnen.
Den Abschluss – außerhalb der Unterrichtszeit – bildete der gemeinsame Besuch einer Vorführung des Propagandafilms „Ich klage an“ (Regie: Wolfgang Liebeneiner, UFA 1941 [13]), der vordergründig Sterbehilfe verteidigt, letztlich aber für die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ agitiert. Dies fand im lokalen Programmkino mit historisch-kritischer Einführung und anschließender Diskussion vor insgesamt 160 Zuschauer:innen (Stadtöffentlichkeit und Medizinstudierende aller Semester) statt und wurde im Rahmen ihrer Erinnerungsarbeit von der DEGAM finanziert.

Akzeptanz der Teilnehmenden, quantitative Evaluationsergebnisse

Neunzehn Studierende nahmen an allen Blöcken teil. Von 17 Studierenden liegen Evaluationsdaten vor. Das mittlere Alter betrug 20,7 Jahre, ein Studierender war männlich. Auf der Warteliste befanden sich nur weibliche Studierende. Zwölf Studierende kamen aus der Vorklinik und 5 aus dem klinischen Abschnitt.
Das Wahlfach wurde insgesamt mit der durchschnittlichen Schulnote 1,1 (SD = 0,2) benotet. Die didaktischen Kompetenzen der Dozent:innen wurden mit einer 1,1 (SD = 0,2) bewertet und die inhaltlichen Kompetenzen mit einer 1,0 (SD = 0,0). Die Organisation vor und während des Wahlseminars erhielt die Note 1,3 (SD = 0,6).
Alle Teilnehmenden stimmten der Aussagen zu, dass das Wahlfach für den zukünftigen Beruf etwas gebracht habe und die Gruppenarbeiten für die Projektdarstellung bereichernd gewesen seien.
Hinsichtlich der indirekten subjektiven Einschätzung des Lernzuwachses ergab sich für alle Items ein signifikanter Zuwachs im Vorher-Nachher-Vergleich. Besonders hinsichtlich der „ärztlichen Täterschaft im Würzburger Kontext“ und der „Biografien jüdischer Ärzt:innen in den 30er-Jahren und Nachkriegszeit“ gaben die Teilnehmenden einen großen Zugewinn an Wissen an.

Rückmeldungen der Studierenden – mündliche Abschlussrunde und Freitexte

Zwei Freitextzitate sollen hier wörtlich wiedergegeben werden:
„Für mich persönlich haben sich viele neue Erkenntnisse ergeben und es war durch die einzelnen beleuchteten Opfer sehr eindrucksvoll, wie viel Unheil auch in meiner aktuellen direkten Umgebung geschehen ist.“
„So viel über Würzburgs Mittäterschaft zu lernen – ich glaube, man denkt immer nicht daran, wie lokal alles doch war, und das hat das Ganze nochmal sehr viel realer für mich gemacht.“
In den Statements der Abschlussrunde („was nehmen Sie vom Wahlfach mit?“) wurde besonders betont, dass das Arbeiten in Kleingruppen an den Biografien, der anschließende Austausch mit verschiedenen Expertinnen auf Augenhöhe und die Arbeit an den Krankenakten als besonders gewinnbringend erlebt wurden. Eindrucksvoll war die Möglichkeit, „mit neuen Augen die eigene Stadt zu sehen“ und zu lernen, dass auch Opfergruppen, wie z. B. Sinti und Roma oder psychisch Kranke, eine Rolle in der Würzburger Stadtgeschichte gespielt haben. Es wurde aber auch berichtet, dass die Beschäftigung mit den Biografien während der Projektarbeit zuhause durchaus psychisch belastend war. Die Studierenden regten außerdem an, die Themen für alle Medizinstudierenden curricular zu etablieren oder zumindest das Wahlfach dauerhaft zu installieren.

Diskussion

Das erstmals in Würzburg eingeführte Wahlfach „Reflective Practitioner“ wurde von den Studierenden gut angenommen, war interdisziplinär umsetzbar und erhielt sehr gute Evaluationen. Bei der Konzeption wurde besonders Wert auf Methodenvielfalt und ein hohes Maß an Interaktivität und Selbständigkeit gelegt. Die Auswertung der Freitextkommentare macht deutlich, dass der Lerneffekt vor allem durch das Befassen mit der lokalen Geschichte stattgefunden hat (Aktenstudium, Stadtführung, Würzburger Biografien). Auch die Konzentration auf 3 längere Blöcke hat vermutlich zu einem tieferen „Eintauchen“ in die Thematik geführt.
Aus der Geschichtsdidaktik und in der politischen Bildung ist bekannt, dass die Arbeit mit Biografien einzelner Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen und der Besuch und die persönliche Erfahrung von Orten, an denen solche Verbrechen begangen wurden, intensive Reflexions- und Lernprozesse anstoßen [14]. Opferbiografien wie auch historisch signifikante Orte haben eine Aura der Authentizität, die von jungen Lernenden besonders intensiv wahrgenommen wird und die es ihnen ermöglicht, die in Auseinandersetzung mit Fakten und Deutungen gewonnene historische Einsichten als Teile konkreter vergangener Wirklichkeiten und menschlicher Lebenswelten zu begreifen. Dies erleichtert nicht nur die Aneignung von Lerninhalten, sondern befördert Empathie und unterstützt die Mobilisierung nachhaltigen Interesses und anhaltender Reflexionsbereitschaft [15, 16].
Das Thema der Medizin im Nationalsozialismus gehört zur Pflichtlehre an den deutschen Instituten für Geschichte und/oder Ethik der Medizin, wo es in Vorlesungen und Seminaren intensiv und bewusst mit Bezügen zu den Kliniken vor Ort behandelt wird. Innovativ war am hier durchgeführten Projekt vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Allgemeinmedizin und Medizingeschichte sowie die Fokussierung auf die mediale Aufbereitung der studentischen Ergebnisse [17].

Limitationen

Es handelte sich sowohl auf Seiten der Studierenden als auch der Dozierenden um stark selektierte und hoch motivierte Gruppen, dies hat die Evaluation vermutlich verzerrt. Es haben sich ggf. Studierende für das Wahlfach angemeldet, die schon vorab ein hohes Interesse am Thema hatten. Das Geschlechterverhältnis war nicht ausgeglichen – dies konnten wir nicht beeinflussen.
Die Studienordnung des UKW verlangt die Evaluation aller neu eingeführten Wahlfächer auf oben beschriebene Weise, unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer, daher wurden die Evakuationsergebnisse trotz der Limitationen kurz berichtet. Die Lehrenden haben außerdem ein besonderes Interesse, die Lernziele einzeln zu evaluieren und ggf. für zukünftige Veranstaltung neu zu priorisieren.

Umsetzbarkeit an anderen Standorten

Das Wahlfach kann potenziell an jeder medizinischen Fakultät etabliert werden. Die Medizinverbrechen, die an Universitätsklinika begangen wurden, die schon vor dem Zweiten Weltkrieg bestanden, wurden vielfach bereits erfolgreich aufgearbeitet, in den meisten Fällen existiert dennoch aufarbeitungswürdiges Material in großem Umfang. Der Unterricht sollte immer in Zusammenarbeit mit dem lokalen medizingeschichtlichen Institut und ggf. zusätzlich mit Zentren der Erinnerungs- und Gedenkarbeit geschehen.
Sowohl Dozierenden als auch Studierenden muss bewusst sein, dass die Vorbereitung und Durchführung eines solchen Wahlfachs einen gegenüber medizinischen Lehrformaten deutlich erhöhten Arbeitsaufwand bedeutet, der den zeitlichen Rahmen der im Wahlfachcurriculum angesetzten 14 Doppelstunden überschreitet. Die Erkenntnis, dass Geschichtsbewusstsein nicht durch die Vermittlung portionierten Faktenwissens, sondern nur durch das voraussetzungsreiche Verstehen komplexer gesellschaftlicher Vorgänge entstehen kann, stellt gleichzeitig aber auch ein Lernziel dar, das den erhöhten Aufwand rechtfertigt. Die zeitliche Belastung müsste bei einer Fortsetzung bzw. Etablierung des Wahlfachs im Blick behalten werden, eine Verstetigung als Wahlfach zumindest einmal jährlich ist geplant.
Unser Wahlfachthema wurde in Würzburg auch von lokalen Partnern sehr gut aufgenommen: Wir haben Zuspruch, Kontaktangebote und konkrete Hilfe sowohl von der Studienkommission der Fakultät als auch von lokalen Institutionen und Personen erhalten – wir vermuten, dass dies auch an anderen Universitätsstandorten der Fall sein wird. Die Autor:innen stellen ihr Unterrichtsmaterial – abgesehen von den digitalisierten Patientenakten – gerne anderen Standorten zur Verfügung. Teile des Projekts und der Begleitfilm werden auf der DEGAM-Homepage [1] bzw. wurden auf dem DEGAM-Kongress im September 2024 veröffentlicht.

Zusammenfassung

Ein interdisziplinäres Wahlfach zur Erinnerungsarbeit an verschiedenen Medizin-Universitätsstandorten in Deutschland ist gut umsetzbar. Aus unserer Sicht sind die folgenden Punkte essenziell:
  • Es braucht eine verantwortliche Institution bzw. Person für die Gesamtorganisation (u. a. Raum- und Techniklogistik, Beantragung eines neuen Wahlfachs, Anmeldeadministration der Studierenden, Befüllen einer Lernplattform, Evaluation).
  • Die enge Kooperation mit einem Institut für Ethik und/oder Geschichte der Medizin am jeweiligen Standort ist obligatorisch.
  • Eine Kooperation mit lokalen jüdischen Kulturinitiativen- oder Vereinen (z. B. Stolpersteine e. V.), Organisationen zu weiteren Opfergruppen, wie z. B. Sinti/Roma, Zwangsarbeiter:innen, Gedenkstätten [18], oder lokalen Erinnerungsprojekten ist hilfreich; ggf. auch eine Kooperation mit einem lokalen Programmkino.
  • Die Einbindung des Materials aus dem Erinnerungsprojekt „Das leere Sprechzimmer“ kann sehr gut zur Vorbereitung auf das Seminar genutzt werden.

Förderung

Die DEGAM stellt ein jährliches Budget für das Projekt „Das leere Sprechzimmer“ zur Verfügung. In unserem Fall wurden die Filmvorführung im „Würzburger Central“ sowie die Produktion des Begleitfilms der TITANFILM-Firma (Berlin) von der DEGAM finanziert.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

A. Simmenroth, S. Schlegelmilch, R.A. Pyrges, R. Altieri, J. Ruck und S. Blumenthal geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access This article is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License, which permits use, sharing, adaptation, distribution and reproduction in any medium or format, as long as you give appropriate credit to the original author(s) and the source, provide a link to the Creative Commons licence, and indicate if changes were made. The images or other third party material in this article are included in the article's Creative Commons licence, unless indicated otherwise in a credit line to the material. If material is not included in the article's Creative Commons licence and your intended use is not permitted by statutory regulation or exceeds the permitted use, you will need to obtain permission directly from the copyright holder. To view a copy of this licence, visit http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​.

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Anhänge
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Beischl K (2005) Dr. med. Eduard Wirths und seine Tätigkeit als SS-Standortarzt im KL Auschwitz. Zugl. Diss. med. Universität Würzburg. Königshausen & Neumann, Würzburg Beischl K (2005) Dr. med. Eduard Wirths und seine Tätigkeit als SS-Standortarzt im KL Auschwitz. Zugl. Diss. med. Universität Würzburg. Königshausen & Neumann, Würzburg
3.
Zurück zum Zitat Krupinski M (2019) Werner Heyde: Psychiater und Massenmörder. Eine forensisch-psychiatrische Perspektive. Nervenarzt 90:528–534PubMed Krupinski M (2019) Werner Heyde: Psychiater und Massenmörder. Eine forensisch-psychiatrische Perspektive. Nervenarzt 90:528–534PubMed
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Zurück zum Zitat Wolf S (2008) Carl Joseph Gauß. Leben und Werk 1875–1957 (Diss. med. Universität Würzburg) Wolf S (2008) Carl Joseph Gauß. Leben und Werk 1875–1957 (Diss. med. Universität Würzburg)
9.
Zurück zum Zitat Schön DA (1987) Educating the Reflective Practitioner. Toward a New Design for Teaching and Learning in the Professions. Jossey Bass High Adult Educ Schön DA (1987) Educating the Reflective Practitioner. Toward a New Design for Teaching and Learning in the Professions. Jossey Bass High Adult Educ
10.
Zurück zum Zitat Roland F (2008) Dieselben Augen, dieselbe Seele. Theresia Winterstein und die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im „Dritten Reich“. Ferdinand Schöningh, Würzburg Roland F (2008) Dieselben Augen, dieselbe Seele. Theresia Winterstein und die Verfolgung einer Würzburger Sinti-Familie im „Dritten Reich“. Ferdinand Schöningh, Würzburg
11.
Zurück zum Zitat Schwoch R (2009) Berliner Jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Ein Gedenkbuch, Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin/Leipzig Schwoch R (2009) Berliner Jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Ein Gedenkbuch, Verlag Hentrich & Hentrich, Berlin/Leipzig
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Zurück zum Zitat Stumbar SE, Bracho A, Schneider G, Samuels M, Gillis M (2020) Narrative medicine rounds: Promoting student well-being during the third year of medical school. South Med J 113(8):378–383PubMed Stumbar SE, Bracho A, Schneider G, Samuels M, Gillis M (2020) Narrative medicine rounds: Promoting student well-being during the third year of medical school. South Med J 113(8):378–383PubMed
13.
Zurück zum Zitat Hachmeister S (1992) Kinopropaganda gegen Kranke: Die Instrumentalisierung des Spielfilms „Ich klage an“ für das nationalsozialistische „Euthanasieprogramm“. Nomos, Baden-Baden Hachmeister S (1992) Kinopropaganda gegen Kranke: Die Instrumentalisierung des Spielfilms „Ich klage an“ für das nationalsozialistische „Euthanasieprogramm“. Nomos, Baden-Baden
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Zurück zum Zitat Hoppe H (1996) Subjektorientierte politische Bildung. Begründung einer biographiezentrierten Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Leske & Budrich, Opladen Hoppe H (1996) Subjektorientierte politische Bildung. Begründung einer biographiezentrierten Didaktik der Gesellschaftswissenschaften. Leske & Budrich, Opladen
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Zurück zum Zitat Noback B (2015) Der Nationalsozialismus im heutigen Geschichtsunterricht. Rückschlüsse für die Gedenkstättenpädagogik. Gedenkstätten Rundbr 6(178):31–41 Noback B (2015) Der Nationalsozialismus im heutigen Geschichtsunterricht. Rückschlüsse für die Gedenkstättenpädagogik. Gedenkstätten Rundbr 6(178):31–41
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Zurück zum Zitat Popp S (2003) Geschichtsdidaktische Überlegungen zum Gedenkstättenbesuch mit Schulklassen. Hist Sozialkunde: Gesch Fachdidakt Polit Bild 33(4):10–16 Popp S (2003) Geschichtsdidaktische Überlegungen zum Gedenkstättenbesuch mit Schulklassen. Hist Sozialkunde: Gesch Fachdidakt Polit Bild 33(4):10–16
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Zurück zum Zitat Puvogel U, Stankowski M (1996) Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd. 1. 2., überarb. und erw. Aufl. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn Puvogel U, Stankowski M (1996) Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd. 1. 2., überarb. und erw. Aufl. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn
Metadaten
Titel
Zur Nachahmung empfohlen: ein interdisziplinäres Wahlpflichtfach für Medizinstudierende zur lokalen Erinnerungsarbeit von Medizinverbrechen im Nationalsozialismus
verfasst von
Prof. Dr. med. A. Simmenroth
S. Schlegelmilch
R. A. Pyrges
R. Altieri
J. Ruck
S. Blumenthal
Publikationsdatum
21.03.2025
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Allgemeinmedizin
Erschienen in
Zeitschrift für Allgemeinmedizin
Print ISSN: 1433-6251
Elektronische ISSN: 1439-9229
DOI
https://doi.org/10.1007/s44266-025-00357-2

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