01.01.2016 | Originalien
Alte Inhaftierte in Justizvollzugsanstalten
Herausforderung für die Gesundheitssicherung
verfasst von:
Dipl.-Gerontologin, Dipl.-Pflegepädagogin (FH) L. Meyer
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zum Gesundheitszustand und der gesundheitlichen Versorgung älterer Inhaftierter liegt gegenwärtig für Deutschland flächendeckend keine systematische Datenerfassung vor. Der Gesundheitszustand ist aber für die (Re-)Sozialisierung der älteren Inhaftierten bedeutsam. Auch aus ethischer Sicht sollte in einem hochentwickelten Land eine gute gesundheitliche Versorgung in Haft gewährleistet sein.
Ziel der Arbeit
Am Beispiel der männlichen Inhaftierten in Rheinland-Pfalz wird den Fragen nachgegangen, wie sich der Gesundheitszustand älterer Inhaftierter darstellt und welche funktionalen Einschränkungen bestehen.
Material und Methode
An der anonymisierten Vollerhebung mithilfe eines Fragebogens im rheinland-pfälzischen Strafvollzug nahmen 222 ältere Männer teil, die zum Zeitpunkt der quantitativen Befragung das 50. Lebensjahr vollendet hatten oder älter waren.
Ergebnisse
Ältere Inhaftierte (intramurale Gruppe) in Rheinland-Pfalz sind im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung (extramurale Gruppe) deutlich häufiger von alterstypischen chronischen Erkrankungen und funktionalen Beeinträchtigungen betroffen.
Schlussfolgerung
Die vorliegenden Daten sind für die Entwicklung und Umsetzung gezielter Strategien der Prävention und Gesundheitsförderung sowie für eine Optimierung der gesundheitlichen Versorgung älterer Inhaftierter essenziell.