Erschienen in:
04.01.2017 | Computertomografie | Leitthema
Ambulant erworbene Pneumonien
verfasst von:
S. Poetter-Lang, C. J. Herold
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Anhand der klinischen Symptome und laborchemischen Befundkonstellation alleine ist es oft nicht möglich, die Diagnose einer ambulant erworbenen Pneumonie („community-acquired pneumonia“, CAP) zu stellen.
Radiologisches Standardverfahren
Bei jedem Patienten mit Verdacht auf CAP sollte eine Röntgenthoraxaufnahme in 2 Ebenen angefertigt werden. Weiter muss eine Risikostratifizierung im Sinne der Entscheidung ambulante Therapie vs. Hospitalisierung erfolgen.
Methodische Innovationen
Anhand der Analyse radiologischer Muster sowie deren Verteilung und Ausdehnung können eine grobe Zuordnung zu sogenannten Erregergruppen sowie eine Differenzierung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen gelingen. Da verschiedene Erreger jedoch unterschiedliche Muster hervorrufen können, ist eine exakte Zuordnung rein bildmäßig nicht möglich.
Bewertung/Empfehlung für die Praxis
Der radiologische Befund dient zum Nachweis bzw. Ausschluss eines pneumonischen Infiltrats sowie zur Erfassung der Befundausdehnung (mono-/multilobär, uni-/bilateral). Bei komplizierten Verläufen sowie bei Verdacht auf Komplikationen (Pleuraerguss/Empyem, Abszedierung) oder Begleiterkrankungen (zugrunde liegende pulmonale oder mediastinale Erkrankungen) spielt neben der Projektionsradiographie die Computertomographie eine große Rolle. Der Ultraschall dient v. a. zur Darstellung pleuraler Prozesse (parapneumonische Ergüsse/Pleuraempyem).