Erschienen in:
21.03.2019 | Zervixkarzinom | Übersichten
An der Schwelle zum organisierten Zervixkarzinomscreening
Befunde der Münchner Nomenklatur III und zytologisch-histologische Korrelation
verfasst von:
Dr. Katrin Marquardt, Izabella Kossowski, Heike Hantschke-Zerbich, Frank Michel
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Bewertung der Früherkennungsuntersuchungen für das Zervixkarzinom kann in Deutschland nur die Jahresstatistik Zervix-Zytologie herangezogen werden.
Methoden
Die Jahresstatistik wird gemäß der Qualitätssicherungsvereinbarung seit 2008 jährlich von allen in der vertragsärztlichen Versorgung zytologisch tätigen Ärzten erstellt. Die Zytologie-Kommissionen der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen beurteilen die Einzelstatistiken und übermitteln sie anonymisiert an die Kassenärztliche Bundesvereinigung, welche die Daten zusammenführt.
Ergebnisse
In 2016 erhielten 97,22 % der untersuchten 15.839.847 Frauen unauffällige zytologische Befunde. Für 51.195 von 441.027 Frauen mit Befunden ab Gruppe II-p lagen histologische Abklärungsbefunde vor (0,32 % aller Untersuchten). Im Vergleich zu 2,42 % plattenepithelialen Befunden traten die glandulären Befundgruppen mit 0,23 % selten auf. Hochgradige positive Befunde zeigten eine hohe Treffsicherheit für CIN2+ (zervikale intraepitheliale Neoplasie; 85,80 % bei Gruppe IV).
Schlussfolgerungen
Die Jahresstatistik dient der Qualitätssicherung und dokumentiert die erfolgreiche Umsetzung der Münchner Nomenklatur III. Ohne ein Screeningregister ersetzen zu können, stellt sie wesentliche Aspekte der bisherigen zytologisch basierten Zervixkarzinomfrüherkennung in Deutschland dar.