12.05.2025 | Anämien | CME-Kurs
Praxisorientierte, rationale Anämieabklärung
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Eine Anämie wird im klinischen Alltag häufig festgestellt und ist ein Indikator für eine mehr oder weniger schwere Grunderkrankung. Das Verständnis der vielfältigen und komplexen Ätiologie ist entscheidend für ein praxisorientiertes diagnostisches Vorgehen. Prinzipiell gibt es viele Differenzialdiagnosen. Die Diagnose wird zusätzlich dadurch erschwert, dass Anämien vor allem im Alter häufig multifaktoriell bedingt sind. Eine rationale Anämieabklärung berücksichtigt epidemiologische Daten und die individuelle Anamnese. Eine zentrale Rolle spielt die Klassifizierung nach den Erythrozytenindizes. Die wichtigsten Ursachen einer hypochrom-mikrozytären Anämie sind der Eisenmangel und differenzialdiagnostisch die Thalassämien und die Anämie der chronischen Erkrankungen (Anemia of chronic disorders, ACD). Hyperchrom-makrozytäre Anämien sind vor allem durch Störungen des Vitamin-B12- und Folsäurestoffwechsels bzw. der DNA-Synthese bedingt. Die Gruppe der normochrom-normozytären Anämien umfasst die meisten Anämieformen. In unklaren Fällen wird eine hämatologische Abklärung empfohlen.
Nach der Lektüre dieses Beitrags …
- können Sie auf Grundlage der Anämieklassifikation nach Erythrozytenindizes eine erste differenzialdiagnostische Einschätzung vornehmen.
- können Sie aus den Befunden der Basislaboruntersuchung Rückschlüsse auf die Notwendigkeit einer weiterführenden Labordiagnostik zur Abklärung einer Anämie ziehen.
- können Sie die Ergebnisse einer erweiterten Labordiagnostik im klinischen Kontext sicher interpretieren.
- kennen Sie die Vor- und Nachteile bzw. die Aussagekraft der zur Anämieabklärung relevanten und zur Verfügung stehenden Tests.
- sind Sie in der Lage, Anämien zuverlässig zu diagnostizieren, sogar wenn diese durch mehrere Faktoren bedingt sind.
Diese Fortbildungseinheit mit 3 Punkten (Kategorie D) wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 Fortbildungsordnung für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte vom 23.11.2013 anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich und Schweiz: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt (§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013). Die Schweizerische Gesellschaft für Innere Medizin vergibt 0,5 Credits für die Zertifizierte Fortbildung in „Die Innere Medizin“.