Erschienen in:
20.04.2020 | Eisenmangelanämie | Topic
Rationale Diagnostik und Therapie der Anämie
verfasst von:
Dr. H. T. Steinmetz, G. F. L. Steinmetz
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Anämie als Verminderung des Hämoglobins, bei Frauen <12 g/dl und bei Männern <13 g/dl. Das Wissen über die Pathophysiologie der Erythropoese mit molekulargenetischen Veränderungen, der zentralen Rolle von Hepcidin im Eisenstoffwechsel und der Bedeutung des „zellulären O2-Sensors“ nimmt stetig zu. Dies ermöglicht eine rationale Differenzialdiagnostik, die Voraussetzung für eine Behandlung sein sollte. Die Basisdiagnostik besteht aus einer sorgfältigen Anamnese, einem großen Blutbild, C‑reaktivem Protein (CRP), Ferritin und löslichen Transferrinrezeptoren zur Suche nach der Anämieursache. Zur Therapie stehen derzeit neben der Behandlung der Grunderkrankung nur Vitamine, orale und intravenöse Eisenpräparate sowie erythropoesestimulierende Agenzien (ESA) zur Verfügung. Eine frühzeitige Therapie kann Erythrozytentransfusionen als Ultima Ratio vermeiden, und in naher Zukunft werden noch weitere zielgerichtete Medikamente erwartet.