Erschienen in:
19.02.2020 | Anästhetika | Leitthema
Anästhesie bei neuromuskulären Erkrankungen
verfasst von:
PD Dr. J. Prottengeier, B. Amann, T. Münster
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Neuromuskuläre Erkrankungen (NME) sind eine heterogene Gruppe von Störungen der motorischen Einheit. Allen gemeinsam ist das Leitsymptom der Muskelschwäche. In Abhängigkeit von Entität und Phänotyp kommt es zu einer großen Bandbreite von Störungen neuronaler, junktionaler oder myozytärer Strukturen. Neben einer Schwäche der Skelettmuskulatur können Schlundmuskulatur, Atempumpe oder Herzmuskel betroffen sein. Die möglichen Folgen sind Immobilität, Deformitäten, Aspirationsneigung sowie respiratorische und kardiale Insuffizienz. Im Umfeld von Operationen und Narkosen müssen Komplikationen, die sich aus der Grunderkrankung und deren Zusammenspiel mit einer Anästhesie ergeben können, antizipiert und abgewehrt werden. Der vorliegende Beitrag beschreibt entlang des Behandlungspfades, wie präoperative Evaluation, Wahl des Narkoseverfahrens und postoperative Betreuung effektiv und sicher auf die Bedürfnisse von Patienten mit NME ausgerichtet werden können. Praktische Hinweise für die konkrete Durchführung einer Anästhesie bei den wichtigsten NME werden ebenso präsentiert wie externe Quellen für Handlungsempfehlungen.