Erschienen in:
15.04.2021 | Lokalanästhestika in der Zahnmedizin | Fachbeitrag
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Adjuvanzien bei der zahnärztlichen Lokalanästhesie
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. dent. D. G. E. Thiem, P. W. Kämmerer
Erschienen in:
wissen kompakt
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Die zahnärztliche Lokalanästhesie (LA) ist ein nicht mehr weg zu denkender Bestandteil in der heutigen zahnärztlichen Tätigkeit. Während ein Großteil der Patienten die LA als notwendiges Übel einer schmerzfreien Behandlung betrachtet, beginnt der gefürchtete Zahnarztbesuch bereits vor der eigentlichen Behandlung und führt im Extremfall aus Angst vor der Spritze (Trypanophobie) zum Verzicht auf die Inanspruchnahme einer notwendigen Therapie oder zu medizinischen Notfällen mit Panikattacken, Hyperventilation und Bewusstlosigkeit. Zurückzuführen ist dies meist auf traumatische Ereignisse in der Vergangenheit in Verbindung mit Nadeln und Spritzen. Eine schmerzarme Behandlung beginnt also bereits vor der eigentlichen Therapie mit einer schmerzarmen Injektion sowie Applikation des Lokalanästhetikums. Diese, im Folgenden als „adjuvante“ Techniken der zahnärztlichen LA beschriebenen Verfahren lassen sich in pharmakologische und nichtpharmakologische unterteilen. Erstere umfassen den Einsatz speziell geschliffener Injektionskanülen, die Pufferung und das Vorwärmen der lokalanästhetischen Lösung, den Einsatz von Virtual Reality sowie die manuelle oder computerassistierte Regulierung der eigentlichen LA-Applikation. Besonders die computerassistierten Injektionssysteme scheinen einen positiven Einfluss auf die LA-Applikation zu haben, haben jedoch nach wie vor einen hohen Preis bei der Anschaffung und den Verbrauchsmaterialien. Schließlich ist die Wahl adjuvanter Techniken bei der LA eine Einzelfallentscheidung, welche jedoch allgemein Anwendung finden sollte, denn ihr Einsatz ermöglicht den Patienten eine schmerzärmere Gesamtbehandlung und dem Behandler zufriedenere Patienten.