07.05.2018 | Anästhesiologie | Editorial
Die handwerklichen Grundlagen der Kinderanästhesie
verfasst von:
Dr. M. Jöhr
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 7/2018
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Auszug
Die Kinderanästhesie ist anspruchsvoll, da basale handwerkliche Dinge, wie die Punktion peripherer Venen oder die endotracheale Intubation, dem Anästhesisten plötzlich schwierig erscheinen oder evtl. nicht gelingen. Noch viel größer sind die Probleme bei komplexeren Tätigkeiten, wie z. B. beim Anlegen von zentralen Venenkathetern. Nachdem das richtige Material ausgewählt und die Schwierigkeiten der Punktion gemeistert sind, gilt es hier noch, die richtige Einführtiefe festzulegen. Dies gelingt dem Anästhesisten beim Erwachsenen nach der Punktion der V. jugularis interna meistens intuitiv und auf Anhieb. Bei Kindern hingegen ist es weit schwieriger. Cleff et al. gebührt das Verdienst, die hierzu publizierten Formeln zu sichten [
1]. Ihre Schlussfolgerung ist, dass solche Formeln als Richtwert zwar hilfreich sind, dass die korrekte Katheterlage aber durch ein bildgebendes Verfahren kontrolliert und dokumentiert werden soll. Der Schreibende ist der Ansicht, dass von diesen Formeln nur diejenige von Andropoulos et al. (10 % der Körpergröße minus 1 cm resp. minus 2 cm) genügend einfach ist, um auch im klinischen Alltag breite Anwendung zu finden [
2]. …