Erschienen in:
07.08.2017 | Tranexamsäure | Notfallmedizin
Ansätze zur prähospitalen Gerinnungstherapie
Aktuelle Übersicht für die zivile Notfallmedizin
verfasst von:
Dr. med. H. Lier, M. Bernhard, J. Knapp, C. Buschmann, I. Bretschneider, B. Hossfeld
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Blutungen sind typische Traumafolgen. Ein Verbluten ist für rund 50 % der Todesfälle innerhalb der ersten 6 h nach Trauma verantwortlich. Zur adäquaten Blutungs- und Gerinnungstherapie zählt daher ein ineinandergreifendes Konzept, bestehend aus lokaler Blutstillung durch Druck, Kompression und ggf. Tourniquet, Wärmeerhalt, Verhinderung von Acidose und Hypokalzämie. Weiterhin wird bei geeigneten Patienten eine permissive Hypotension akzeptiert und Tranexamsäure frühzeitig eingesetzt. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass die prähospitale Transfusion von Blutprodukten (z. B. Erythrozytenkonzentraten, gefrorenes Frischplasma) oder Gerinnungspräparaten (z. B. Fibrinogen) sicher und möglich, aber nur bei <5 % aller zivilen polytraumatisierten Patienten notwendig ist.