08.05.2025 | Analfissur | Leitthema
Konservative Therapie der Analfissur
verfasst von: Prof. Dr. med. Rudolf Mennigen
Erschienen in: coloproctology
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Hintergrund
Die Analfissur ist ein sehr häufiges, schmerzhaftes Krankheitsbild in der koloproktologischen Praxis.
Ziel der Arbeit
Empfehlungen zur konservativen Therapie der primären Analfissur.
Material und Methoden
Literaturrecherche, Analyse von Leitlinien und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse
Die chronische Fissur wird anhand der Symptomdauer (> 6–8 Wochen) und der Sekundärveränderungen, wie Vorpostenfalte und hypertrophe Analpapille, von der akuten Fissur unterschieden. Für beide ist die Therapie primär konservativ, bei der chronischen Fissur kann alternativ eine chirurgische Therapie durchgeführt werden. Die konservative Therapie besteht aus einer Stuhlregulation und der topischen Anwendung von Kalziumkanalantagonisten oder Nitraten zur Reduktion des Analsphinktertonus. Eine Analdilatation oder die Anwendung von topischen Lokalanästhetika kann zusätzlich erfolgen. Bei Versagen der konservativen Therapie kann bei der chronischen Fissur die Botulinumtoxin-Injektion in den Sphinkter als Alternative zur Operation erfolgen.
Diskussion
Die chemische Sphinkterolyse durch topische Salben ist die primäre konservative Therapie der Fissur und erspart oft die operative Therapie. Diese ist indiziert bei erfolgloser konservativer Therapie, infektiösen Komplikationen wie Fisteln, oder bei ausgeprägten Sekundärveränderungen.
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