22.05.2025 | Analfissur | Leitthema
Analfissuren bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
verfasst von: Prof. Dr. med. Emile Rijcken
Erschienen in: coloproctology
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Hintergrund
Chronische Analfissuren kommen bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) häufiger vor als in der Normalbevölkerung. Diese sekundäre Analfissuren sind eine Manifestation der Grunderkrankung und gehen nicht auf einem primär erhöhtem Sphinktertonus zurück.
Ziel der Arbeit
Beschreibung der Analfissur bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sowie Empfehlungen zur Therapie.
Material und Methoden
Literaturrecherche.
Ergebnisse
Analfissuren bei CED betreffen ca. 10 % der Patienten. Sie sind meist symptomarm und heilen häufig spontan aus. Bei Beschwerden soll in erster Linie eine konservative Therapie durchgeführt werden. Diese lehnt sich trotz der unterschiedlichen Genese an der Behandlung von primären Analfissuren an. Die intestinale Erkrankung muss bei Analfissuren bei CED stets mitbehandelt werden. Bei Beschwerdepersistenz oder Entwicklung von Komplikationen kann nach sorgfältiger Abwägung eine chirurgische Therapie erfolgen. Die Botulinum-A-Injektion, Analdilatation, Fissurektomie, laterale interne Sphinktertomie bis hin zur Proktektomie wurden beschrieben. Voraussetzung für eine operative Therapie ist die erfolgreiche Behandlung der Proktitis. Klassifizierungssysteme können möglicherweise bei der Therapieentscheidung helfen.
Diskussion
Die nichtfistulierenden perianalen Erkrankungen sind bei CED trotz ihrer Häufigkeit und klinischen Bedeutung nicht hinreichend untersucht. Empfehlungen zur Behandlung stammen aus kleineren und zum Teil älteren Kollektiven und Expertenmeinungen, evidenzbasierte Differenzialempfehlungen liegen nicht vor.
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