Erschienen in:
13.04.2017 | Analkarzinom | Literatur kommentiert
Cetuximab zur Radiochemotherapie von Analkarzinomen bei immunkompetenten Patienten ändert bisherigen Therapiestandard nicht
Ergebnisse der prospektiven, multizentrischen E3205-Studie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Carsten Nieder
Erschienen in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Ausgabe 6/2017
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Auszug
Die gegenwärtige Standardtherapie des plattenepithelialen Analkarzinoms (SCCAC) besteht in einer sphinktererhaltenden simultanen Radiochemotherapie (RCT) mit 5‑Fluorouracil (5-FU) und Mitomycin-C (MMC). Der Anal Cancer Trial (ACT II, 2 × 2 „factorial design“) untersuchte, ob MMC durch Cisplatin ersetzt werden sollte, um die Rate kompletter Remissionen (CR) nach 6 Monaten zu verbessern [
1]. Die zweite Fragestellung galt der Erhaltungschemotherapie, von der ein verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) erhofft wurde. In beiden Armen betrug die CR-Rate zirka 90 % nach 26 Wochen (
p = 0,64). Das 3‑Jahres-PFS lag bei 74 % mit Erhaltungschemotherapie und bei 73 % nach alleiniger Standardtherapie (
p = 0,70). Eine Progression tritt mit höherer Wahrscheinlichkeit bei fortgeschrittenen Stadien auf (T3–4 und/oder lokoregionale Lymphknotenmetastasen) sowie bei Tumoren mit anderer Genese als Infektion mit humanen Papillomviren (HPV). Da sich beim SCCAC oft eine EGFR-Überexpression („epidermal growth factor receptor“) findet, wurde in der hier diskutierten Phase-II-Studie der Zusatz von Cetuximab untersucht [
2]. …