Erschienen in:
13.03.2019 | Autopsie | Originalien
Analyse der Publikationsleistung der deutschen universitären Gefäßchirurgie in verschiedenen Organisationsstrukturen
verfasst von:
E. S. Debus, F. Haffke, Prof. Dr. R. T. Grundmann
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Publikationsleistung der akademischen deutschen Gefäßchirurgie zu untersuchen und einen Vergleich zwischen eigenständigen und untergeordneten Strukturen anzustellen.
Material und Methoden
Die Publikationsleistung der gefäßchirurgisch tätigen Führungsmannschaften, bestehend aus Chef- und Oberärzten, von 37 deutschen Universitätskliniken wurde berechnet. Die Personalbesetzung wurde den Webseiten der Klinken entnommen, Stichtag aller Betrachtungen (Personalbesetzung und Publikationen) war der 01. Juli 2017. Der Betrachtungszeitraum der Publikationen erstreckte sich über die letzten 10 Jahre. Die Literaturrecherche beruhte auf einer Auswertung der PubMed-Datenbank. Zusätzlich wurde von jeder Publikation der Impactfaktor (IF) ermittelt.
Ergebnisse
1047 Publikationen, veröffentlicht in 197 Journals, wurden erfasst. 783 (74,8 %) Publikationen fielen auf die 10 eigenständigen Kliniken, welche so eine Summe von 1821,883 IF generierten. In den 20 Sektionen wurden 241 (23,0 %) Arbeiten publiziert, welche in Summe 545,942 IF erzielten. Bei den 7 untergeordneten Organisationsstrukturen ergaben sich 23 (2,2 %) Publikationen mit in Summe 41,308 IF. Auch die Publikationsleistung der selbstständigen Kliniken war sehr unterschiedlich, die 3 am häufigsten publizierenden Klinken veröffentlichten 411 (52,5 %) und damit gut die Hälfte aller Publikationen der eigenständigen Abteilungen. Die im Ranking nachfolgenden Kliniken (Plätze 4 bis 6) kamen auf 271 Publikationen (34,6 %), die letzten vier Klinken auf 101 (12,9 %) Publikationen.
Schlussfolgerung
Die Art der Organisationsstruktur hat eine deutliche Relevanz für die publizierte Leistungsfähigkeit der akademischen Gefäßchirurgie in Deutschland. Etwa 75 % der hier analysierten Publikationen entfielen auf die 10 eigenständigen Gefäßkliniken. Gleiches galt für die Summe der Impactfaktoren, – obwohl diese Kliniken nur 27 % aller Institutionen ausmachten. Darüber hinaus produzierten 6 von 10 eigenständigen Abteilungen 87,1 % aller Publikationen und 88,3 % aller IF dieser Gruppe. Diese ungleiche Verteilung belegt, dass das Fachgebiet Gefäßchirurgie insgesamt noch einen deutlichen akademischen Nachholbedarf hat. Es muss ein zentraler Anspruch der deutschen Gefäßchirurgie sein, ihre universitäre Autonomie weiter voranzutreiben.