Erschienen in:
01.07.2007 | Kasuistiken
Aneurysmatische Knochenzyste
Erstbeschreibung einer ausgedehnten Destruktion der oberen HWS
verfasst von:
Dr. T.M. Frangen, W. Pennekamp, C. Kuhnen, G. Kiriyanthan, G. Muhr, V. Nicolas, C. Schinkel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2007
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Zusammenfassung
Aneurysmatische Knochenzysten werden nicht zu den klassischen bösartigen Tumoren gezählt, obwohl sie lokal destruierend als blutgefüllte reaktive Knochenläsionen imponieren. Typischerweise findet man sie in den Metaphysen der langen Röhrenknochen. Lokalisationen an der Wirbelsäule sind selten. Bei einer 16-jährigen Patientin bestanden seit einem halben Jahr unspezifische progrediente Nackenschmerzen. Die initial durchgeführte Röntgendiagnostik zeigte keinerlei pathologische Auffälligkeiten, nachfolgend fand sich eine komplette Destruktion des 1. HWK. Intraoperativ zeigte sich, dass der Tumor das Myelon komplett umgreifend infiltriert hatte. Therapeutisch erfolgte ein kombiniertes Vorgehen: Resektion der dorsalen Tumoranteile mit occipitio-zervikaler Spondylodese (C0–C4) und postoperative Radiatio der verbliebenen ventralen Anteile. Aktuell ist die Patientin beschwerde- und rezidivfrei. Unspezifische, nicht anderweitig erklärbare HWS-Beschwerden beim Juvenilen sollten auch die Differenzialdiagnose einer aneurysmatischen Knochenzyste berücksichtigen.