Erschienen in:
09.01.2018 | Aneurysmen | CME
Viszeralarterienaneurysmen
verfasst von:
PD Dr. B. Juntermanns, J. Bernheim, K. Karaindros, M. Walensi, J. N. Hoffmann
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Viszeralarterienaneurysmen sind mit nur etwa 0,01–0,1 % in der Bevölkerung eine Rarität. Die offen-chirurgische oder auch endovaskuläre Ausschaltung sollte ab einer Aneurysmagröße von 2 cm durchgeführt werden. Das Rupturrisiko der Aneurysmen liegt dann bei 25–40 %. Kommt es zur Ruptur, liegt die Letalität bei bis zu 76 %. Bei mykotischen Aneurysmen oder Aneurysma spuria gibt es keine Untergrenze des Durchmessers zur Indikationsstellung. Plötzlich auftretende abdominelle Schmerzen in der Schwangerschaft können durch ein Viszeralarterienaneurysma bedingt sein und müssen unbedingt abgeklärt werden. Die Indikation zur Therapie in der Schwangerschaft sollte großzügig gestellt werden. Die klinischen Symptome (abdominelle Beschwerden) der Viszeralarterienaneurysmen sind mannigfaltig. In der Notfallsituation sollte, wenn die endovaskuläre Therapie nicht mehr möglich ist, die offen-chirurgische Versorgung erfolgen. Es existieren bisher keine randomisierten Studien, die ein Verfahren (offen-chirurgisch vs. endovaskulär) eindeutig als überlegen identifizieren konnten. Die Prognose nach Versorgung ist gut mit Fünf- bis Zehnjahresüberlebensraten von rund 90 %.