Erschienen in:
08.07.2021 | Angeborene Herzfehler | Kardiotechnik/EKZ
Extrakorporale Membranoxygenierung und „extracorporeal life support“ im Kindesalter und bei angeborenen Herzfehlern
verfasst von:
PD Dr. med. S. Michel, F. Born, N. Haas, C. Hagl, J. Hörer
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Unter extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) bzw. Extracorporeal life support (ECLS) versteht man den Einsatz einer miniaturisierten Herz-Lungen-Maschine, der bei respiratorischem (ECMO) bzw. kardialem (ECLS) Versagen erfolgt, wenn konservative therapeutische Maßnahmen gescheitert sind. Die ECMO/ ECLS kann als Überbrückung bis zur Erholung, bis zur Transplantation bzw. bis zur Implantation eines definitiven Unterstützungssystems oder bis zu einer endgültigen therapeutischen Entscheidung (z. B. bei unklarer neurologischer Situation) eingesetzt werden. Die Maschine wird entweder venoarteriell (v.a.) oder venovenös (v.v.) angeschlossen. Venoarteriell besteht die Möglichkeit des zentralen Zugangs über die Aorta ascendens und den rechten Vorhof oder peripher über die Hals- bzw. Femoralgefäße. Venovenös können entweder beide Vv. femorales, eine Femoralvene und die rechtsseitige V. jugularis oder nur die V. jugularis interna kanüliert werden. Indikationen, Kanülierungstechniken und intensivmedizinisches Management unterscheiden sich bei Kindern und Erwachsenen in einigen wichtigen Details. Bei angeborenen Herzfehlern können die venösen Konnexionen mit dem Herzen vor- oder auch nach kinderherzchirurgischen Operationen von der normalen Situation abweichen. Daher sollte die pädiatrische ECMO-Therapie ausschließlich von Kinder-Teams (Kinderherzchirurgen, Kinderkardiologen/Neonatologen und speziell geschulten Kardiotechnikern) durchgeführt werden. Im Folgenden werden die institutionelle Philosophie und die Techniken des ECMO-Programms der Autoren beispielhaft dargestellt. Die pädiatrische ECMO-Therapie wird aufgrund der geringen Fallzahlen immer eine Therapie bleiben, die auf das jeweilige Kind maßgeschneidert sein muss und sich von Zentrum zu Zentrum im Detail unterscheidet.