Erschienen in:
06.08.2018 | Heparin | Preisträger der DGIIN
Angiopoietin-2 schädigt die endotheliale Glykokalyx
verfasst von:
Dr. A.-H. Lukasz, Prof. Dr. P. Kümpers
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2018
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Auszug
Jedes gesunde Gefäß wird von der endothelialen Glykokalyx (eGC) ausgekleidet. Dabei handelt es sich um eine kohlenhydratreiche Schicht auf dem vaskulären Endothel, deren Grundgerüst aus membrangebundenen Proteoglykanen (z. B. Syndecan) und Glykoproteinen besteht, die zusammen mit Glykosaminoglykanen (Heparan- und Chondroitinsulfat) ein Geflecht ausbilden. Theoretische und experimentelle Arbeiten der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass sich der kolloidosmotische Konzentrationsgradient, als Träger der vaskulären Integrität, nicht zwischen intra- und extravasal, sondern zwischen der Glykokalyx und dem luminal gelegenen schmalen Raum unterhalb derselben befindet. Somit stellen sich nicht nur eine, sondern zwei kompetente Barrieren dem Ausstrom von Flüssigkeit und Kolloiden entgegen [
8]: die Endothelzelle selbst und vor allem die endotheliale Glykokalyx. Adhäsionsmoleküle (z. B. „intercellular adhesion molecule-1“, ICAM-1) liegen aufgrund ihrer geringen Größe von <10 nm im Normalfall gut in der endothelialen Glykokalyx verborgen [
2]. Vieles deutet jedoch daraufhin, dass Entzündungsmediatoren die schützende Glykokalyx abbauen und den immunkompetenten Zellen diverse Adhäsionsmoleküle zugänglich machen. …