Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Angststörungen im DSM-5
Ein Überblick über Änderungen in Struktur und Inhalt
verfasst von:
Prof. Dr. H.-U. Wittchen, I. Heinig, K. Beesdo-Baum
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Die DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition) Arbeitsgruppe „Anxiety, Obsessive-Compulsive Spectrum, Posttraumatic, and Dissociative Disorders“ befasste sich mit der Rekonzeptualisierung aller angstassoziierten Störungen. Basierend auf systematischen Literaturanalysen, der Reanalyse vorhandener Daten sowie der Bewertung der Ergebnisse vor dem Hintergrund der DSM-5-Prinzipien wurde das Störungsspektrum in separate Kategorien für die „klassischen Angststörungen“, trauma- und belastungsbezogenen Störungen, Zwangsstörungen und verwandte Störungen sowie dissoziativen Störungen gegliedert. Unter den „klassischen Angststörungen“ werden nun auch der selektive Mutismus und die Störung mit Trennungsangst gruppiert. Eine wesentliche Änderung im DSM-5 gegenüber dem DSM-IV betrifft die vereinfachte Klassifikation der Panikstörung und der Agoraphobie, welche nunmehr separat kodiert werden; ihre Überlappung wird als komorbide Doppeldiagnose ausgewiesen. Die Angststörungskriterien wurden insgesamt hinsichtlich Inhalt und Reihenfolge sowie deren Anwendbarkeit auf alle Alters-, Geschlechts- und Kulturgruppen hin vereinheitlicht. Zudem wurden diagnosenspezifische und diagnosenübergreifende dimensionale Angstskalen entwickelt, welche die kategoriale Diagnostik insbesondere bei der Beurteilung des Schweregrades und des Therapieverlaufs ergänzen können.