Die Reaktion auf ein traumatisches Ereignis ist individuell und die diagnostischen Kriterien für die akuten Folgen sind nicht einheitlich. Die akute Belastungsreaktion (ABR) nach ICD-10 (bzw. ICD-11) kann innerhalb von Minuten auftreten und Symptome wie Betäubung, Desorientierung und Fluchtreaktionen verursachen. Die Diagnose der akuten Belastungsstörung (ABS) nach DSM-5 kann vergeben werden, wenn Symptome innerhalb von vier Wochen auftreten und mindestens drei dissoziative Symptome vorliegen. Wenn Betroffene körperliche Verletzungen erleiden, erfolgt der erste Kontakt nach einem traumatischen Ereignis in der Regel im medizinischen Kontext. Daher ist es von großer Bedeutung, dass in dieser Phase eine schnelle und angemessene Erstversorgung stattfindet und bei Bedarf weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Erkennung und Behandlung von akuten Belastungsreaktionen und gibt einen Überblick über wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung des psychischen und körperlichen Zustands von betroffenen Patientinnen und Patienten.
Lebensbedrohliche Situationen wie Unfälle können starke emotionale und psychische Belastungen auslösen.
