Zum Inhalt
Der Nervenarzt

Anorexia nervosa – ein Update

Erschienen in:

Zusammenfassung

Anorexia nervosa (AN) ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung mit der höchsten Letalitätsrate unter den Essstörungen. Sie tritt vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, die Häufigkeit hat insbesondere bei Jugendlichen seit der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie deutlich zugenommen. AN ist häufig mit anderen psychischen Störungen wie u. a. Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie vielfältigen körperlichen Folgen assoziiert. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind mit einem besseren Outcome verbunden. Therapie der Wahl bei AN sind insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie sowie die familienbasierte Therapie bei Kindern und Jugendlichen. Innovative Behandlungen wie Home Treatment und technologiebasierte Interventionen zeigen erste vielversprechende Ergebnisse. Mit Ausnahme einer moderaten Evidenz für Olanzapin bezüglich einer Gewichtszunahme gibt es bislang keine Wirksamkeitsnachweise für eine Psychopharmakotherapie bei AN. Zukünftige Forschung sollte sich auf Prävention, Früherkennung und Frühintervention, Rückfallprophylaxe, personalisierte Therapieansätze, Behandlung komorbider Störungen, Langzeitstudien und den Einfluss psychosozialer Faktoren konzentrieren.
Titel
Anorexia nervosa – ein Update
Verfasst von
Prof. Dr. med. Ulrich Voderholzer
Silke Naab
Ulrich Cuntz
Sandra Schlegl
Publikationsdatum
22.04.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 3/2025
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-025-01819-5
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.

Neu im Fachgebiet Psychiatrie

Nach Herzinfarkt: Schlechtere Karten für Cannabis-Konsumenten?

Cannabis könnte bei jüngeren Menschen, die schon einmal wegen eines akuten Koronarsyndroms behandelt wurden, das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse deutlich erhöhen. Hinweise hierfür finden sich in einer retrospektiven Studie aus Frankreich.

Der KI-Freund taugt wenig in psychischen Krisen

Suizidgedanken, sexuelle Übergriffe, Drogenprobleme – wer darüber mit einer Beziehungs-KI spricht, darf wenig Unterstützung erwarten. Besser reagieren die üblichen Chatbots wie ChatGPT: Sie raten meist zu professioneller Hilfe und zeigen auch, wie man sie bekommt.

Neuer Risikofaktor für zerebrale Mikroblutungen?

Zerebrale Mikroblutungen entstehen gehäuft bei Menschen, die an mittelschwerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe leiden. Dieses Ergebnis einer Längsschnittstudie könnte einen neuen Ansatz zur Prävention aufzeigen.

Licht im Schlafzimmer: Risikofaktor für Herz und Gefäße

Daten aus der UK Biobank legen nahe: Wer nachts das Licht anlässt, bringt seinen zirkadianen Rhythmus durcheinander. Damit steigt offenbar das Risiko für eine spätere kardiovaskuläre Erkrankung. 

Update Psychiatrie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

Bildnachweise
Mann raucht Joint/© Daniel Sierralta / Westend61 / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Frau am Smartphone/© martin-dm / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Eine Person sitzt müde im Bett und stützt den Kopf auf die Hände/© demaerre / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Frau liegt im Bett mit offenen Augen/© mtrlin / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)