Erschienen in:
04.04.2017 | Endokarditis | Leitthema
Antibiotic Stewardship am Beispiel der Staphylococcus aureus Bakteriämie
verfasst von:
Dr. S. Weis, A. Kimmig, Dr. S. Hagel, Prof. Dr. M. W. Pletz
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Weltweit zunehmende Antibiotikaresistenzen erschweren die Behandlung von Patienten mit bakteriellen Infektionen. Eine wesentliche Ursache wird dem unkritischen Einsatz von Antibiotika im stationären und ambulanten Bereich sowie in der Landwirtschaft zugeschrieben. Antibiotic-Stewardship(ABS)-Programme, die inzwischen auch vom Gesetzgeber gefordert werden, sollen der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen entgegenwirken. Grundpfeiler des ABS sind multidisziplinäre Teams, die v. a. in Krankenhäusern eingesetzt werden, um entsprechende ABS-Maßnahmen zu implementieren. Eine wesentliche Strategie dabei sind ABS-Visiten/-Konsile. Die Staphylococcus (S.) aureus Bakteriämie nimmt im Rahmen des ABS eine Sonderstellung ein: Für keine andere Infektion konnte so klar belegt werden, dass infektiologische Konsile, die hier u. a. auch die Deeskalation einer empirischen Breitspektrumtherapie auf Schmalspektrum-β-Laktame beinhalten, die Letalität deutlich reduzieren. In diesem Übersichtsartikel werden die Bedeutung von ABS-Visiten/‑Konsilen bei der Behandlung von S. aureus Bakteriämien vorgestellt.