Erschienen in:
20.02.2019 | Pädiatrie | Konsensuspapiere
Antibiotic Stewardship: Konzeption und Umsetzung in der stationären Kinder- und Jugendmedizin
Neue AWMF-S2k-Leitlinie (AWMF-Registernummer 048/015) unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. J. Hübner, U. von Both, T. Tenenbaum, S. Weichert, J. Liese, M. Hufnagel, A. Pecar, V. Strenger, A. Simon
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die weltweite Zunahme von Antibiotikaresistenzen hat dazu geführt, dass in allen Bereichen der Medizin über einen rationalen und kritischen Einsatz von Antibiotika nachgedacht wird. Eine Fülle von strukturellen Maßnahmen ist v. a. für den Bereich der stationären Behandlung entwickelt worden, die unter dem Begriff „Antibiotic Stewardship“ zusammengefasst werden.
Ziel der Arbeit
In der im Folgenden zusammengefassten interdisziplinären Leitlinie hat ein Team von Autoren die veröffentlichte Literatur zum Bereich der Pädiatrie gesichtet, aufgrund dieser Publikationen Empfehlungen erarbeitet und mit den beteiligten Fachgesellschaften konsentiert.
Material und Methoden
Diese Leitlinie wurde von der Arbeitsgruppe Antibiotic Stewardship im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGP) von einem Redaktionskomitee, bestehend aus J. Hübner, A. Simon, T. Tenenbaum, J. Liese, M. Hufnagel, S. Weichert, U. von Both, A. Pecar und V. Strenger, ausgearbeitet und durch mandatierte Vertreter weiterer Fachgesellschaften (ADKA, DAKJ, DGHM, DGKJ, DGI, GNPI, GPOH, GPGE, GPP, ÖGKJ, PIGS, PEG, BVKJ, DGKH, DGKCH) in einem internetbasierten Delphi-Verfahren abgestimmt. Interessenkonflikte wurden nach den Regularien der AWMF offengelegt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 70 Empfehlungen zu den Bereichen strukturelle Voraussetzungen, antimikrobielle Therapie, diagnostische Aspekte (Mikrobiologie, Resistenztestung), Fortbildung und Schulung, Qualitätsindikatoren und klinisch-infektiologische Audits, Rolle der Informationstechnologie, nosokomiale Infektionen, Bedeutung von Clostridium difficile bei pädiatrischen Patienten, Management von multiresistenten Erregern sowie den pädiatrischen Spezialbereichen Neonatologie und Kinderonkologie erarbeitet.
Schlussfolgerung
Die vorgestellte Leitlinie stellt die erste derartige Leitlinie für den Bereich der Pädiatrie im deutschsprachigen Raum dar und wird bei der Etablierung und Evaluierung von ABS-Programmen in der Kinder- und Jungendmedizin hilfreich sein.