Erschienen in:
29.11.2016 | Endokarditis | fortbildung
Antibiotikatherapie in der zahnärztlichen Praxis
verfasst von:
Dr. P. M. Santander Martínez, N. Moser, M. Tröltzsch
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Die Ausbreitung bakterieller Infektionen stellt für den Organismus eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, jedoch sind die Abwehrmöglichkeiten gesunder Patienten nicht zu unterschätzen. In der Zahnheilkunde gehört die pathologische Wirkung von Bakterien auf Hart-, Parodontal- und Weichgewebe zum Alltag in der Praxis. Allerdings können viele Infektionen durch lokale Maßnahmen gut therapiert werden. Auch bei größeren Infektionen sind lokale Maßnahmen wie die Trepanation von Zähnen, das Débridement erkrankten Gewebes, Spülungen, Inzisionen und Drainagen entscheidend für den Therapieerfolg. Antibiotika stellen somit einen wichtigen Teil einer fundierten Gesamttherapie dar. Die Indikation einer Antibiotikagabe sollte besonders vor dem Hintergrund einer bedrohlichen Resistenzsituation sorgsam erwogen werden. Insbesondere müssen unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Durchfall, Allergie etc.) in die Therapieentscheidung einbezogen werden. Zur Differenzialindikation zwischen oraler oder i.v.-Gabe existieren keine eindeutigen Kriterien. Für eine i.v.-Antibiotika-Gabe und die zumeist damit verbundene Hospitalisierung des Patienten sind das klinische Ausmaß der Infektion und die zum Untersuchungszeitpunkt vorhandenen körperlichen und geistigen Einschränkungen des Patienten entscheidend.