09.01.2025 | Antidepressiva | Leitthema
Prämenstruelle dysphorische Störung – gynäkologische Diagnostik und Therapie im interdisziplinären Kontext
verfasst von:
Dr. phil. Almut Dorn, Dipl.-Psych., Univ.-Prof. Dr. med. Anke Rohde, Dr. med. Anneliese Schwenkhagen
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Zusammenfassung
Die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) ist eine gynäkologisch relevante Erkrankung; kennzeichnend sind vornehmlich schwere emotionale, aber teilweise auch körperliche Symptome, die in der Lutealphase auftreten. Die PMDS gilt als schwerste Form des prämenstruellen Syndroms (PMS). Da etwa 3–8 % der Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen sind, stellt sie eine bedeutende Herausforderung in der frauenärztlichen Praxis dar. Die PMDS ist immer noch eine wenig bekannte, unterdiagnostizierte und nicht ausreichend therapierte Störung. Der vorliegende Beitrag bietet einen Überblick über die Symptomatik (in Abgrenzung zum PMS) sowie über die diagnostischen Kriterien der PMDS nach Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) und Internationaler statistischer Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11). Er beleuchtet evidenzbasierte Behandlungsansätze, die hormonelle Therapien wie auch den Einsatz bestimmter Antidepressiva und psychotherapeutische Verfahren umfassen. Auch wenn die Ätiologie noch nicht abschließend geklärt ist, gibt es wirksame Therapieansätze. Für die erfolgreiche Behandlung dieser Erkrankung wird ein interdisziplinärer Ansatz empfohlen.