Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Antikoagulation bei pulmonaler arterieller Hypertonie
verfasst von:
Prof. Dr. E. Grünig
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) betrifft häufig junge Patienten, für die eine lebenslange Antikoagulation eine einschneidende Entscheidung darstellen kann. Daher ist es wichtig, die zum Teil widersprüchlichen klinischen und wissenschaftlichen Befunde zu dieser Therapie zu analysieren. PAH wird häufig aufgrund der endothelialen Dysfunktion, vor allem der kleinen Pulmonalarteriolen mit prothrombotischer und verminderter antifibrinolytischer Aktivität, von Thrombose und Thromboembolien der Lungenstrombahn begleitet. Messbare Veränderungen von Gerinnungsfaktoren sind von prognostischer Bedeutung. Zudem ist die Funktion der Thrombozyten gestört. Die meisten Patienten mit PAH haben darüber hinaus eine Rechtsherzinsuffizienz mit vergrößertem rechtem Ventrikel und verlangsamtem Blutfluss. Neben diesen pathophysiologischen Befunden begründen 4 nichtrandomisierte klinische Studien, die eine verbesserte Prognose durch Phenprocoumontherapie vermuten lassen, die Rationale zur Antikoagulation bei PAH und die Empfehlungen der nationalen und internationalen Leitlinien. Klinische Studien zu Alternativen wie der Gabe von Acetylsalicylsäure stehen aus. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, die Erkrankung früher zu diagnostizieren, um durch eine frühe Therapie u. a. die Veränderung der Gerinnung und Thrombozytenfunktion rasch korrigieren zu können.