Erschienen in:
26.04.2020 | Zielgerichtete Therapie | Leitthema
Malignes Melanom
Stellenwert der BRAF-Inhibition beim malignen Melanom
verfasst von:
A. Zaremba, L. Zimmer, K. G. Griewank, S. Ugurel, A. Roesch, Prof. Dr. med. D. Schadendorf, E. Livingstone
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Entdeckung der BRAF-Mutation und ihrer Rolle in der Pathogenese des Melanoms führte zur Etablierung der zielgerichteten Therapie mit sog. BRAF- und MEK-Inhibitoren, welche den Krankheitsverlauf und die Prognose von Patienten mit metastasiertem Melanom mit BRAF-Mutationen deutlich verbesserten.
Material und Methoden
Relevante Literatur wurde ausgewertet und zusammenfassend dargestellt.
Ergebnisse
Neben der mikroskopischen Tumordicke des Primärtumors sind der histologische Nachweis einer Ulzeration sowie ein mikroskopischer oder makroskopischer Lymphknotenbefall des Sentinellymphknotens und nachgeschalteter Lymphknoten prognostisch relevant. Bei Hochrisikopatienten (ab Stadium IIC) sollte sich eine molekulargenetische Untersuchung des Tumormaterials im Hinblick auf die relevanten Mutationen wie BRAF und somit potenzielle Therapieoptionen direkt anschließen. Seit dem 3. bzw. 4. Quartal 2018 stehen in Deutschland sowohl die PD-1-Inhibitoren Nivolumab und Pembrolizumab als auch der BRAF-Inhibitor Dabrafenib in Kombination mit dem MEK-Inhibitor Trametinib für tumorfreie Patienten in der adjuvanten Situation (Stadium III) zur Verfügung. Der Ansatz der „Triple-Therapie“ zielt darauf ab, Vorteile beider Therapieoptionen, wie das häufig rasche Ansprechen der zielgerichteten Therapie mit dem langanhaltenden Therapieansprechen der Immuntherapie, zu kombinieren.
Schlussfolgerung
Die zielgerichtete Therapie ist eine wichtige Therapieoption in der adjuvanten sowie der metastasierten Situation. Dennoch stellt die Behandlung in klinischen Studien stellt die beste Chance der Patienten dar, von den fortwährenden innovativen Therapiekonzepten langfristig zu profitieren.