14.03.2023 | Antimikrobielle und antivirale Therapie | CME
Antibiotikaallergien – gezieltes Vorgehen bei vermeintlicher β‑Laktam-Allergie
verfasst von:
Dr. Daniel Hornuß, Prof. Dr. Siegbert Rieg
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Allergien gegen Antibiotika zählen zu den Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen und können sowohl Immunglobulin-E- als auch T‑Zell-vermittelt sein. Hautmanifestationen sind die häufigsten Symptome. Obwohl durch die anamnestische Angabe einer Penicillinallergie erhebliche Einschränkungen in der Therapie akuter Infektionen entstehen, die mit Nebenwirkungen und teilweise schlechteren Therapieergebnissen assoziiert sind, wird die Allergie zumeist nicht kritisch hinterfragt. Bei 85–90 % der Patient*innen mit dem Label „Penicillinallergie“ handelt es sich jedoch um unspezifische Unverträglichkeitsreaktionen ohne Gefährdung bei Reexposition. Eine sogfältige Anamnese der Beschwerden sowie erste einfache diagnostische Schritte können bereits wesentlich zur Klärung einer relevanten Allergie beitragen, um so den Patienten bei antibiotikapflichtiger Infektion die optimale Therapie bieten zu können. Kreuzallergien zwischen verschiedenen β‑Laktam-Antibiotika können auftreten, das Risiko ist jedoch substanzabhängig und kann anhand entsprechender Tabellen eingeschätzt werden.